Daimler bietet Flatrate für Premium-Fahrzeuge an

Zwischen vier verschiedenen Klassen - der A-, C-, E- und S-Klasse - können die Kunden der Flatrate wählen. Über das genaue Modell, die Motorisierung, die Außenlackfarbe und die Innenausstattung können sie selbst verfügen. Wie die "Gründerszene" berichtet, liegen die Flatrate-Raten monatlich zwischen 750 Euro und 1800 Euro. Diese Informationen habe Susanna Hahn, Leiterin des konzerninternen Inkubators LAB1886, der für Innovationen zuständig ist und aus dessen Brutkasten auch die Flexperience-Idee entstanden ist, preisgegeben.

Upgrade-Möglichkeit

In der Rate inbegriffen sind Versicherung, Wartung, Reparaturen, Reifen und 36.000 Kilometer pro Jahr. Für Kunden soll außerdem die Möglichkeit des Upgrades bestehen: Wer die Flatrate für die A-Klasse abgeschlossen hat, merkt, dass er aber lieber die schnittige S-Klasse fahren würde, ist also frei, auch während der Laufzeit das gewählte Segment zu wechseln.

Für die Flatrate müssen Autotauschwütige bei der Mercedes-Benz-Bank einen Vertrag abschließen. Der Rest läuft digital per App. Dadurch werden die Kosten für die Vermieter gesenkt und der Bequemlichkeit der Kunden wird Genüge getan. Selbst die Schlüsselübergabe soll online erfolgen, ein Marketingkalkül, das Kunden die neuen Technologien im Fahrzeug näherbringen soll, so Hahn laut "Gründerszene".

Tauschen statt Besitzen

Die Fahrzeuge, die Kunden über die Flatrate mieten können, sollen höchstens sechs Monate alt sein. Autoliebhaber können so also immer die neuesten Daimler-Modelle mit den aktuellen Extras ausfahren. Mit dem Konzept will der Konzern auf die "Shared Community" eingehen, die sich immer mehr und mehr entwickelt. Heutzutage geht der Trend in der Gesellschaft immer mehr zum Tauschen statt Besitzen. Vor allem für die jüngere Zielgruppe ist das Besitzen von Fahrzeugen zweitrangig, an erster Stelle steht für sie die Möglichkeit, von A nach B zu kommen.

Mercedes startet für sein Projekt nun den Piloten mit den zwei größten Mercedeshändlern im Land: "Beresa" in München und "Lueg" in Bochum und Essen. Wie lange die Testphase läuft und ab wann Kunden die "Flexperience" deutschlandweit tatsächlich nutzen können, ist allerdings noch nicht bekannt.

Porsche und Cadillac haben es schon vorgemacht

Mit "Mercedes Me Flexperience" versucht der Hersteller in Deutschland nun das, was Porsche und Cadillac in den USA bereits vorgemacht haben. So testete der Sportwagenhersteller aus Stuttgart in Atlanta seinen Dienst "Porsche Passport", bei dem Kunden für einen monatlichen Preis zwischen 2.000 und 3.000 US-Dollar aus 22 Porschemodellen wählen konnten. Auch Cadillac teste einen ähnlichen Flatrateservice in New York.

Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.net