Bauplan für den Aufschwung

Airbus: Warum die Airbus-Aktie langfristig ein Kauf ist

15.12.21 07:36 Uhr

Airbus: Warum die Airbus-Aktie langfristig ein Kauf ist | finanzen.net

Der Flugzeughersteller Airbus verbucht trotz Airline-Krise viele neue Aufträge, Analysten erwarten deutliche Gewinnsteigerungen. Auch eine Dividende soll es bald wieder geben.

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von Sven Parplies, Euro am Sonntag

Der Start einer neuen Erfolgsgeschichte soll es werden: Der Flugzeugbauer Airbus hat die ersten Aufträge für seinen neuen Frachtjet in den Büchern. Der Flugzeugfinanzierer ALC unterzeichnete eine Absichtserklärung zum Kauf von sieben dieser Maschinen.

Die Cargo-Variante des Großraumjets A350 soll im Jahr 2025 an den Start gehen und Boeings Vormachtstellung in diesem Segment angreifen. Insgesamt konnte Airbus auf der Branchenmesse in Dubai 408 feste Aufträge und Zusagen in seinen Büchern notieren.

Die Erfolgsmeldungen des DAX-Konzerns kommen ausgerechnet in einer Zeit, in der die Kunden von Airbus in einer dramatischen Krise stecken. Die Corona-Pandemie hat die Luftfahrt besonders hart getroffen. Der Branchenverband IATA kalkuliert, dass die Fluggesellschaften auch in diesem Jahr wieder Verluste in Milliardenhöhe einfliegen.

Die Hoffnung auf eine schnelle Erholung wird durch die aktuelle Infektionswelle getrübt. Airbus ist dennoch in einer strategisch günstigen Position: Unabhängig von der Pandemie stehen Fluggesellschaften unter Druck, ihren Treibstoffverbrauch zu senken, um die Umweltbelastung zu reduzieren. Ein niedriger Spritverbrauch wirkt sich zudem auf die Betriebskosten aus. Der einfachste Weg, beide Ziele zu erreichen, sind moderne Flugzeuge. Unverhofft hat Airbus auch Unterstützung vom Rivalen Boeing erhalten, dessen 737 Max wegen Sicherheitsbedenken lange am Boden bleiben musste.

Produktion rauf

Der Verkaufsschlager bei Airbus ist der A320, der rund 80 Prozent der Auslieferungen ausmacht. Um die Nachfrage nach dem Kurz- und Mittelstreckenmodell zu bedienen, sollen die Produktionskapazitäten dort erweitert werden. Ziel ist es, ab dem Jahr 2023 jeden Monat 65 Stück fertigzustellen. Im laufenden Jahr will Airbus insgesamt rund 600 Maschinen an seine Kunden übergeben.

Die deutliche Geschäftserholung nach dem Corona-Schock des Vorjahres zeigt sich nicht nur in den Neubestellungen, sondern auch in den Geschäftszahlen des Konzerns. Ende Oktober erhöhte Airbus erneut seine Jahresziele: Für 2021 plant der Vorstand jetzt mit einem bereinigten operativen Ergebnis (Ebit) von 4,5 Milliarden Euro. Nach neun Monaten stehen bei dieser Kennziffer 3,4 Milliarden in der Bilanz. Im Vorjahr musste Airbus zu diesem Zeitpunkt noch einen Verlust von 125 Millionen Euro verbuchen.

Finanzanalysten sehen den Konzern weiter im Aufwind: Der operative Gewinn soll laut der vom Datendienst Bloomberg ermittelten Konsensschätzung in den beiden kommenden Jahren um jeweils mehr als 25 Prozent zulegen. Auch eine, allerdings bescheidene, Dividende dürfte es nach der jüngsten Nullrunde wieder geben.

Komplett entziehen kann sich auch Airbus den Sorgen seiner Kunden nicht. Im Fall eines härteren Lockdowns mit größeren Reisebeschränkungen könnten Airlines Bestellungen erneut hinausschieben. Zudem ist Airbus bei der Produktion auf eine komplexe Lieferkette angewiesen. Für den Bau eines einzigen Flugzeugs werden rund eine halbe Million Komponenten benötigt, die zur richtigen Zeit verfügbar sein müssen.

Basisszenario unter Analysten ist derzeit, dass die aktuelle Corona-Welle dank Impfstoff und ersten COVID-Medikamenten nicht mehr die Wucht der ersten Welle erreicht und sich der Schaden für die Luftfahrtindustrie damit in Grenzen hält. Kursturbulenzen der Airbus-Aktie wären dann eine Einstiegsgelegenheit.

Warteschleife: Charttechnisch bewegt sich die Airbus-Aktie in einem Seitwärtskanal. Langfristig weiter aussichtsreich.










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