Commerzbank senkt Prognose - Aktie auf Allzeittief
Die Commerzbank nimmt endgültig Abschied von ihrem Gewinnziel für das laufende Jahr.
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"Das Niedrigzinsumfeld und die anhaltende Kundenzurückhaltung in Anbetracht der geopolitischen Unsicherheiten werden die Erträge trotz Wachstum weiter belasten", heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Bericht zum zweiten Quartal. "Wir erwarten daher für das Gesamtjahr 2016, dass das Operative Ergebnis und das Konzernergebnis unter dem Vorjahr liegen werden." Die Kürzung war erwartet worden. Im vergangenen Jahr hatte die Commerzbank einen Nettogewinn von 1,06 Milliarden Euro erwirtschaftet, in diesem Jahr liegt er nach sechs Monaten erst bei 372 (Vorjahr 645) Millionen Euro.
Für die Aktionäre der Banken ist weiterhin kein Licht am Ende des Tunnels in Sicht. Die Papiere litten auch am Dienstag unter den Nachwehen des Bankenstresstest. Die Commerzbank enttäuschte die Anleger zudem mit der Aufgabe des Jahresgewinnziels. Ihr Aktienkurs rauschte daraufhin auf ein Rekordtief bei knapp 5,22 Euro nach unten. Zeitweise war das Minus rund 9 Prozent groß. Zum Börsenschluss ergab sich im XETRA-Geschäft ein Abschlag von 8,95 Prozent auf 5,25 Euro.
Bei den Aktien der Deutschen Bank sah es kaum besser aus: Sie schlossen um 4,87 Prozent schwächer bei 11,23 Euro. Der Index der europäischen Banken rutschte als Schlusslicht im Branchentableau um zweieinhalb Prozent ab.
Den Test der europäischen Bankenaufseher auf Krisenfestigkeit der Geldhäuser hatte zwar gezeigt, dass die deutschen Institute ausreichend mit Kapital ausgestattet sind, sie erfüllten die Anforderungen aber teils nur knapp. Bereits zum Wochenauftakt hatten die Anleger enttäuscht darauf reagiert und sich von Aktien getrennt.
ANALYST: AUFGABE JAHRESZIEL DURCH COMMERZBANK WENIG ÜBERRASCHEND
Am Dienstag nun gab die Commerzbank ihr Jahresziel nach schwachen ersten sechs Monaten auf. "Das Niedrigzinsumfeld und die anhaltende Kundenzurückhaltung (...) werden die Erträge trotz Wachstum weiter belasten", heißt es in einem Zwischenbericht.
Eine große Überraschung sei dies angesichts des schwierigen Geschäftsumfeldes nicht, erklärte Analyst Philipp Häßler vom Investmenthaus Equinet. Das größte Problem bleibe die geringe Profitabilität der Bank. Für die Aktien spreche indes ihre niedrige Bewertung, weshalb er an seinem Kaufvotum festhalte.
COMMERZBANK UND DEUTSCHE BANK IM JAHRESVERLAUF AM DAX-ENDE
Ein Händler monierte zudem, dass die Eigenkapitalrendite auf absehbare Zeit wohl kaum auf mehr als 5 Prozent steigen werde. Zudem könne die Commerzbank die Eigenkapitalbasis eventuell nicht schnell genug vergrößern, um gleichzeitig das Geschäftswachstum voranzutreiben, die Kernkapitalquote zu halten und eine Dividende zu zahlen.
Mit Blick auf den bisherigen Jahresverlauf bleiben die Aktien der beiden Banken die abgeschlagenen Schlusslichter im deutschen Leitindex. Die Papiere der Commerzbank haben rund 45 Prozent eingebüßt und die Anteilsscheine der Deutschen Bank haben die Hälfte ihres Werte verloren.
Frankfurt Reuters / dpa-AFX
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06.11.2024 | Commerzbank Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
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