Bankaktien

Commerzbank-, Deutsche Bank-Aktien & Co. rutschen ab - Probleme bei SVB Bank belasten

10.03.23 15:53 Uhr

Commerzbank-, Deutsche Bank-Aktien & Co. rutschen ab - Probleme bei SVB Bank belasten | finanzen.net

Probleme der US-amerikanischen Silicon Valley Bank (SVB) haben am Freitag auch in Europa ihre Spuren hinterlassen.

Schwächster Sektor war der Bankaktien, mit einem Minus von zeitweise mehr als vier Prozent. Einige Experten warnen zwar davor, die Probleme des US-Start-Up-Finanzierers auf den gesamten Sektor zu übertragen. Trotzdem folgten die Kurse der europäischen Bankentitel den schwachen Vorgaben aus den USA.

Die SVB hatte zuvor überraschend die Ausgabe von Aktien angekündigt, nachdem ein umfangreicher Verkauf von Vermögenswerten wie Staatsanleihen und Hypothekenpapieren zu einem Verlust geführt hatten. So sinkt der Wert solcher Papiere, wenn die Zinsen steigen.

Werte wie Santander und Credit Suisse verloren 6,04 Prozent auf 3,54 Euro respektive 7,32 Prozent auf 2,43 Franken. Deutliche Verluste erlitten im XETRA-Handel auch Deutsche Bank und Commerzbank (-3,71 Prozent auf 11,28 Euro). Die Nachrichten kommen zum ungünstigen Zeitpunkt. Die Krise am Markt für Digitalwährungen wie Bitcoin und Ether hatte zuvor mit dem US-Finanzkonzern Silvergate Capital zuvor ein Schwergewicht der Branche in die Knie gezwungen.

"Noch scheint die Silicon Valley Bank ein Einzelfall zu sein", betonte Fondsmanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Aber wie groß die Ansteckungsgefahren unter Banken sind, das haben frühere Krisen gezeigt. Deshalb reagieren Anlegerinnen und Anleger so sensibel auf die Nachrichten aus Kalifornien." Auch ein Händler sprach eher von einem Stimmungsdämpfer. Ein direkter Fingerzeig für den Sektor seien die Probleme der SVB dagegen nicht.

Chefstratege Joachim Klement von der Investmentbank Liberum Capital sprach von wachsenden Ängsten vor einer Kreditklemme. Allerdings geht er nicht davon aus, dass die Situation der SVB eine unmittelbare Bedrohung für das europäische Bankensystem darstellt. Das US-Institut habe ein sehr spezielles Geschäftsmodell und sei auf Wagniskapital sowie die Finanzierung junger Wachstumsunternehmen spezialisiert. Das sei innerhalb der Bankenszene ziemlich einmalig. Notleidende Kredite dürften im laufenden Jahr zwar zunehmen, aber die Reserven der Banken in Europa und den USA seien ausreichend, um mögliche Probleme aufzufangen.

/mf/ag/mis

FRANKFURT (dpa-AFX)

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