Direktplatzierung: Wie komme ich eigentlich an Spotify-Aktien?
Schon lange wurde darüber spekuliert, jetzt ist es sicher: Spotify wird unter dem Symbol "SPOT" an die Börse gehen. Am Mittwoch reichte das Unternehmen seinen Antrag bei der US-Börsenaufsicht SEC ein.
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Eigentlich ist nichts Ungewöhnliches daran, wenn sich ein großes Unternehmen für einen Börsengang entscheidet. Im Falle von Spotify allerdings verwundert die Art der Platzierung: Nicht mittels IPO (Initial Public Offering), sondern mittels DPO (Direct Public Offering) - also per Direktplatzierung - wird der schwedische Musik-Streaming-Dienst seine Unternehmenspapiere in den Handel bringen.
Starkes Wachstum, hohe Verluste
Auf diese Art bringen normalerweise nur kleinere Firmen ihre Papiere an die Börse, da sie weder großes Interesse noch ein großes Handelsvolumen erwarten. Spotify ist jedoch alles andere als eine kleine Firma und kann mit immensem Interesse an den Aktien rechnen. Denn: Mit 71 Millionen zahlenden Kunden zum Jahresende 2017, ist Spotify die Nummer eins am Musik-Streaming-Himmel. Starkes Wachstum konnte das Unternehmen im vergangenen Jahr verzeichnen - 39 Prozent Steigerung im Jahresvergleich auf 4,1 Milliarden Euro -, allerdings nahmen die Verluste von 539 Millionen im Vorjahr auf 1,24 Milliarden Euro zu. Kritiker zweifeln, dass das Unternehmen jemals Gewinne machen wird. Kritisch wird auch das schnelle Wachstum vom direkten Konkurrenten Apple Music beäugt.
Keine neuen Aktien
Bei der Direktplatzierung, mit der Spotify an die New York Stock Exchange gehen wird, werden die Aktien ohne das übliche Preisbildungsverfahren direkt an der Börse registriert. Das bedeutet auch, dass Spotify keine neuen Aktien ausgeben wird. In den Handel kommen nur die Aktien, die bestehende Aktionäre, wie etwa Gründer oder Mitarbeiter, verkaufen wollen. Es ist also völlig unklar, wie viele Aktien in den Handel kommen werden - die Stückzahl könnte extrem niedrig sein.
Der Streaming-Dienst lässt sich beim Börsengang zwar von Banken wie Goldman Sachs oder Morgan Stanley beraten, spart sich aber die Provisionen, die er bezahlen müsste, wenn er Banken für die Platzierung der Aktien engagieren würde. Das klingt zwar zunächst einmal gut, allerdings geht das Unternehmen damit auch das Risiko ein, dass die Aktien sehr niedrig gehandelt werden, denn normalerweise führen bei einem IPO die betreuenden Banken anfangs Stützkäufe durch, um zu große Preisstürze zu vermeiden.
Kursbildung schwierig
Auch wird sich die Kursbildung schwierig gestalten. Ohne Preisbildungsverfahren vor dem ersten Handelstag ist es möglich, dass sich kein angemessener Aktienkurs bildet. Vielmehr könnte der Preis stark von der Verfassung der New York Stock Exchange am ersten Handelstag abhängen. Da die Aktie, wenn sie an die Börse geht, auch noch keine historischen Kurse vorweisen kann, ist alles möglich: Von horrenden Preisen bis hin zu lächerlichen Summen. Analysten schätzen den Börsenwert von Spotify übrigens auf rund 23 Milliarden US-Dollar. Nach Angaben im Börsenprospekt lag der Preis pro Aktie bei privaten Aktienkäufen im vergangenen Jahr zwischen 90 und 132 US-Dollar.
Interessenten bestimmen Preis
Wer Interesse daran hat, Spotify-Aktien zu kaufen, muss sich zunächst überlegen, wie viel er bereit ist, dafür zu zahlen. Ist ein Aktienbesitzer bereit, den Preis zu akzeptieren, kommt der Handel zustande. Der Aktienkurs von Spotify wird sich durch diese Art des Börsengangs am Anfang äußerst volatil gestalten. Wer investieren will, sollte sich gut überlegen, wie viele Aktien er zu Handelsbeginn für welchen Preis kaufen will - das Geschäft könnte riskant werden, aber auch großen Gewinn einbringen. Ein genaues Datum, wann Spotify an die Börse geht, ist bislang nicht bekannt.
Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.net
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: norazaminayob / Shutterstock.com, A. Aleksandravicius / Shutterstock
Nachrichten zu Spotify
Analysen zu Spotify
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03.02.2022 | Spotify Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
06.07.2020 | Spotify overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
28.10.2019 | Spotify buy | UBS AG | |
01.08.2019 | Spotify Outperform | RBC Capital Markets | |
31.07.2019 | Spotify Hold | Pivotal Research Group |
Datum | Rating | Analyst | |
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06.07.2020 | Spotify overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
28.10.2019 | Spotify buy | UBS AG | |
01.08.2019 | Spotify Outperform | RBC Capital Markets | |
30.04.2019 | Spotify buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
29.04.2019 | Spotify Buy | Pivotal Research Group |
Datum | Rating | Analyst | |
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03.02.2022 | Spotify Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
31.07.2019 | Spotify Hold | Pivotal Research Group | |
21.12.2018 | Spotify Neutral | B. Riley FBR | |
25.07.2018 | Spotify Hold | Pivotal Research Group | |
10.07.2018 | Spotify Perform | Oppenheimer & Co. Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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