Baisse in Sicht?

JPMorgan warnt vor dem "signifikanten Ausverkauf" am Aktienmarkt

26.07.19 19:58 Uhr

JPMorgan warnt vor dem "signifikanten Ausverkauf" am Aktienmarkt | finanzen.net

Momentan läuft es gut an den Aktienmärkten. Auch deshalb häufen sich die Sorgen, dass es bald wieder talwärts gehen könnte. JPMorgan warnt nun davor, dass es bald zu einem "signifikanten Ausverkauf" kommen könnte.

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• Große Indizes verzeichnen auf Jahressicht hohe Gewinne
• JPMorgan-Analystin glaubt an Zinssenkung Ende Juli
• Gewinnprognosen für das nächste Jahr könnten rapide gesenkt werden

Im Gespräch mit CNBC erklärte Jasslyn Yeo, Weltmarkt-Strategin bei JPMorgan, dass es bald vorbei mit der guten Stimmung sein könnte. Ein Abwärtsrisiko bestehe, denn ob sich der Lauf der Unternehmen in puncto Gewinne und Umsätze fortführen wird, sei fraglich. Bisher sieht es aber eher nach dem Gegenteil aus: Seit Jahresbeginn konnten der S&P 500 und der Nasdaq Composite um mehr als 20 Prozent an Wert gewinnen, auch der Dow Jones stieg um beinahe 17 Prozent. Woher kommt die Angst vor sinkenden Kursen?

JPMorgan erwartet Zinssenkung

Zunächst einmal geht Yeo davon aus, dass die nächsten zwei Wochen noch positiv für die Aktienmärkte sind. "Bezüglich des Timings denke ich, dass diese zwei Wochen noch gut für die Kapitalmärkte sein werden, da eine Zinssenkung der Fed bevorsteht", erklärt die Strategin.

Ende dieses Monats steht der nächste Zinsentscheid der US-Notenbank an. Zwar kann vor der Entscheidung nicht klar gesagt werden, zu welchen weiteren Zinsschritten die Fed sich entscheiden wird, beziehungsweise, ob es überhaupt welche geben wird, allerdings geht Yeo wie viele andere Analysten auch davon aus, dass eine weitere Leitzinssenkung geplant ist.

Die Hoffnung auf eine mögliche Senkung der Leitzinsen gibt auch den Aktienmärkten Auftrieb und sorgt für Kaufstimmung bei Investoren. Ab dann könnte es an der Börse aber schnell bergab gehen: Die JPMorgan-Strategin nennt zwar keine Zahlen, wie weit der möglicherweise folgende Ausverkauf gehen könnte, aber sie ist sich sicher, dass es ein "signifikantes" Abwärtsrisiko für die Aktienkurse gibt.

Gewinnprognosen könnten gesenkt werden

Denn nach der Fed-Sitzung würden sich die Blicke der Investoren wieder auf andere Gegebenheiten lenken, die den Aktienpreis bestimmen. Gewinnausblicke seien hierbei ein wichtiges Thema. Wovon Yeo ausgeht ist, dass viele Analysten bald ihre positiven Gewinnprognosen für das nächste Jahr für einige Unternehmen senken könnten - bisher wird noch erwartet, dass es 2020 zu einem Wachstum von 14 Prozent kommen könnte, was Yeo als "ziemlich hoch" im Hinblick auf die ökonomischen Aussichten bewertet.

Eine Reduzierung der Gewinnprognosen könnte dann im Anschluss zum von ihr prophezeiten Ausverkauf führen, wenn Investoren ihre Schäfchen lieber ins Trockene bringen, anstatt auf Risiko zu spielen. Wie sich die Lage am Aktienmarkt tatsächlich entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Denn neben den Bilanzen und Prognosen können auch geopolitische Ereignisse die Stimmung beeinflussen.

Redaktion finanzen.net

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