Trump Media-Aktie weit im Plus: Trump gewinnt die US-Wahl
Die Auszählung der Stimmen bei der US-Wahl 2024 ist noch in vollem Gange, doch Donald Trump ist der Sieg in den "Swing States" North Carolina, Georgia und Pennsylvania nicht mehr zu nehmen. Die Aktionäre der Trump Media-Aktie feiern.
Werte in diesem Artikel
• Trump holt Sieg bei US-Wahl
• Genügend Wahlmänner gesammelt
• Anleger der Trump Media-Aktie in Partystimmung
Donald Trump hat im Rennen um das Präsidentenamt in den USA gegen die aktuelle Vizepräsidentin Kamala Harris gewonnen. Der konservative Sender Fox News hatte den republikanischen Kandidaten Donald Trump auf Grundlage von Wählerbefragungen und ersten Stimmauszählungen zunächst im Alleingang zum Sieger der US-Präsidentschaftswahl erklärt. Auch CNN und NBC riefen ihn zum Sieger aus. Die Nachrichtenagentur AP schloss sich inzwischen an.
Zuvor war bekannt geworden, dass Trump in den wichtigen "Swing States" North Carolina, Georgia und Pennsylvania das Rennen gemacht hat. Nach Berechnungen mehrerer Medien kommt Donald Trump derzeit auf 291 Wahlleute und Kamala Harris auf 223 Wahlleute. Für einen Sieg werden mindestens 270 Wahlleute benötigt.
Für Donald Trump stand der nächste US-Präsident bereits früh fest
Bereits zu einem recht frühen Zeitpunkt erklärte sich Donald Trump selbst zum nächsten US-Präsidenten. "Dies war die größte politische Bewegung aller Zeiten. In diesem Land und wohl auch darüber hinaus. Wir werden unserem Land bei der Heilung helfen. Schaut, was passiert ist. Das ist doch verrückt. Es ist ein politischer Sieg, wie ihn unser Land noch nie erlebt hat. Ich bin euer 47. Präsident und euer 45. Präsident", sagte Trump laut "n-tv" bei einer Veranstaltung in der Wahlnacht in West Palm Beach und versprach ein "goldenes Zeitalter" für Amerika. Trumps Vizekandidat J.D. Vance sprach laut "dpa-AFX" vom "größten politischen Comeback in der Geschichte der Vereinigten Staaten".
Republikaner sichern sich Mehrheit im Senat
Die Republikaner sicherten sich bei der parallelen Kongressauswahl außerdem die Mehrheit im Senat. Trump hat damit Aussicht darauf, dass er womöglich "durchregieren" kann - falls seine Partei auch die Kontrolle über das Repräsentantenhaus verteidigen kann. Trump war zwischen 2017 und 2021 bereits Präsident der Vereinigten Staaten gewesen. Seine Amtszeit war geprägt von Chaos und Skandalen. Er brach mit zahllosen politischen Konventionen, stellte jahrzehntealte Bündnisse infrage und sorgte für diverse internationale Verwerfungen. Auch innenpolitisch verfolgte der Republikaner eine radikale Agenda, etwa in der Migrationspolitik oder mit einem isolationistischen "America First"-Kurs.
Auch Trumps zweite Amtszeit verspricht innen- wie außenpolitisch eine Politik der Extreme. Der Republikaner hat unter anderem damit gedroht, die militärische Unterstützung der Ukraine einzustellen.
In den USA kann jemand zwei Amtszeiten lang Präsident sein, egal ob diese aufeinanderfolgen oder nicht. Es gab in der US-Geschichte bislang nur einen Präsidenten, der nach Unterbrechung ein zweites Mal zurück ins Weiße Haus gewählt wurde: Grover Cleveland - im 19. Jahrhundert.
Trump hat sich schon mit anderem einen Eintrag in Geschichtsbüchern gesichert: unter anderem als erster US-Präsident, gegen den während seiner Regierungszeit gleich zwei Amtsenthebungsverfahren im Kongress eingeleitet wurden. Und als erster Ex-Präsident in der US-Geschichte, der in mehreren Strafverfahren angeklagt und in bislang einem auch verurteilt wurde.
Trump hatte außerdem auf düstere Weise Geschichte geschrieben, indem er seine Niederlage gegen den Demokraten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl 2020 nie einräumte, sondern damals mit allen Mitteln versuchte, den Wahlausgang umzukehren und seinen Auszug aus dem Weißen Haus abzuwenden.
Auch im Wahlkampf gegen Harris hatte er in den vergangenen Monaten immer wieder mit Wahlbetrugsbehauptungen, Provokationen und verbalen Attacken gegen seine Gegner Schlagzeilen gemacht. Harris war erst wenige Monate vor der Wahl ins Rennen eingestiegen, nachdem der 81 Jahre alte demokratische Amtsinhaber Biden auf Druck seiner Partei seine Wiederwahlkampagne aufgegeben hatte. Am 20. Januar 2025 wird der neue Präsident mit der Vereidigung ins Amt eingeführt.
Das passiert mit der Trump Media-Aktie
Die Trump Media-Aktie legte am Mittwoch im vorbörslichen NASDAQ-Handel zeitweise um mehr als 60 Prozent zu, zum Ende betrug das Plus dann im offiziellen Handel jedoch noch 5,94 Prozent auf 35,96 US-Dollar. Die Anleger der Trump Media & Technology Group waren bereits im nachbörslichen Dienstagshandel an der NASDAQ in Feierlaune und ließen das Papier um 10,43 Prozent steigen.
Aktienexperte Andreas Lipkow: Trump Media könnte "zukünftig als Sprachrohr des neuen US-Präsidenten positioniert werden und entsprechende Marketingaufmerksamkeit bekommen."
Die Geschichte dieses Unternehmens ist ähnlich aufsehenerregend wie nun die Rückkehr seines umstrittenen Gründers als nächster US-Präsident. Denn der Gründung von TMTG vorausgegangen war der Sturm von Trump-Anhängern auf das Kapitol im Januar 2021, in dem die Abstimmung des damaligen neuen US-Präsidenten Joe Biden ratifiziert wurde. Auslöser für die Wut der Trump-Anhänger war dessen Verschwörungserzählung über die angeblich gestohlene Präsidentschaftswahl 2020. Trump, der seine politischen Ansichten damals vor allem über Twitter (heute X) kundgetan hatte, wurde anschließend von diesem Messenger-Dienst gesperrt, aber auch von Facebook und Instagram.
Trump reagierte darauf mit der Gründung eines eigenen Netzwerks, mit Truth Media, dessen Mutterkonzern ist die TMTG ist. Diese wurde 2024 mit der Unternehmenshülle Digital World Acquisition Corp fusioniert und konnte so als SPAC im März an die Börse gehen. Das ermöglichte es dem Unternehmen, noch vor der Aufnahme des tatsächlichen Geschäfts zunächst Kapital über einen eigenen Börsengang einzusammeln.
Rasch legte die Aktie auf einen Höchststand von 79,38 Dollar zu, doch seither ging es überwiegend abwärts. Im September wurde bei 11,75 Dollar ein Rekordtief erreicht, denn Anleger hatten zunehmend befürchtet, dass sich Trump nach dem Ende der vorgeschriebenen sechsmonatigen Haltefrist nach dem SPAC-Börsengang von Teilen seiner Aktien trennen könnte. Nachdem er diese Sorgen zerstreuen konnte, legte sie nach und nach zu.
Redaktion finanzen.net / WASHINGTON (dpa-AFX)
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Bildquellen: Chip Somodevilla/Getty Images, Scott Eisen/Getty Images
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