Der Finanzinvestor verkaufte 12,1 Millionen Papiere zu je 24,55 Euro und nahm damit 298 Millionen Euro ein. Das ging aus Unterlagen hervor, welche die Nachrichtenagentur Bloomberg einsehen konnte. Der Abschlag zum XETRA-Schluss vom Donnerstagabend lag damit bei 5,4 Prozent.

Warburg Pincus nutzte für die Platzierung den guten Lauf der Aktie in diesem Jahr. 2025 steht bei den Anlegern nun noch ein Kursplus von rund 15 Prozent im Depot. Im Februar 2023 hatte United Internet-Chef Ralph Dommermuth den Webhoster und Clouddienstleister zusammen mit Warburg-Pincus-Europachef Rene Obermann zu 18,50 Euro je Aktie an die Börse gebracht.

Warburg Pincus hatte zuletzt laut Angaben von IONOS noch 8,7 Prozent der Anteile gehalten. Der Finanzinvestor hatte sein Engagement bereits in mehreren Schritten reduziert, so etwa im Dezember und davor im September. United Internet besitzt knapp 64 Prozent der IONOS-Aktien.

IONOS-Aktien trotzen Platzierung - Zeitweise sogar im Plus

Die Aktien von IONOS haben sich am Freitag nach klaren Anfangsverlusten sichtbar berappelt. Zeitweise stehen sie via XETRA noch 0,39 Prozent höher bei 26,05 Euro, nachdem sie im Tagestief bis auf 24,65 Euro gefallen waren. Damit bestätigten sie gleichwohl die jüngste Verbesserung des Chartbilds. Seit Jahresbeginn steht bei dem SDAX-Unternehmen ein überdurchschnittlicher Kursanstieg von knapp 18 Prozent zu Buche.

Am Donnerstag hatten die Titel ebenfalls ihre frühe Schwäche abgeschüttelt, die sie zeitweise unter mehrere als Trendindikatoren wichtige Kurs-Durchschnittslinien gedrückt hatte, und mit einem deutlichen Kursplus über diesen geschlossen. Geschäftszahlen und Ausblick waren damit letztlich auf ein positives Echo gestoßen.

Nun ist Warburg Pincus mit dem Verkauf seines restlichen Aktienpakets bei dem Internetdienstleister aus dem United-Internet-Reich ausgestiegen. Der Finanzinvestor stieß 12,1 Millionen Papiere zu je 24,55 Euro ab und nahm damit 298 Millionen Euro ein. Börsianer betonten indes den nur moderaten Bewertungsabschlag zum gestrigen Schlusskurs von 25,95 Euro sowie den dadurch steigenden Streubesitz.

Ähnlich argumentierte Analyst Karsten Oblinger von der DZ Bank, der IONOS in die Empfehlungsliste "Equity Long Ideas" aufnahm und seine Kaufempfehlung mit einem fairen Wert von 32 Euro beibehielt. Dieser liegt fast 17 Prozent über dem aktuellen Bewertungsniveau. Mit dem Ausstieg von Warburg Pincus falle ein Belastungsfaktor weg und der Streubesitz steige von 26,7 auf 35,4 Prozent. Zudem habe IONOS solide Jahreszahlen vorgelegt und wolle das operative Ergebnis (Ebitda) 2025 steigern. Der Aktienkurs spiegele das Wachstumsprofil nicht hinreichend wider.

FRANKFURT (dpa-AFX)