Yellen spricht sich erneut für einen graduellen Anstieg der Leitzinsen aus
Die Vorsitzende der US-Notenbank, Janet Yellen, hat sich erneut für einen graduellen Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik ausgesprochen.
Es wäre unvorsichtig mit der Anpassung der Geldpolitik zu warten, bis die Inflationsrate beim Zielwert von zwei Prozent angekommen sei, sagte Yellen am Dienstag in Cleveland. Die Fed solle nicht "zu graduell" bei den Zinsanhebungen vorgehen. Ansonsten bestehe die Gefahr einer Überhitzung der Volkswirtschaft.
Die US-Notenbank hatte auf ihrer Zinssitzung in der vergangenen Woche eine Leitzinsanhebung für Dezember und drei weitere Anhebungen im kommenden Jahr signalisiert. Der geldpolitische Ausschuss erwarte, dass die Inflationsrate sich mittelfristig beim Zielwert von zwei Prozent stabilisieren werde, sagte Yellen.
Laut Yellen bleiben jedoch Unsicherheiten mit Blick auf die weitere Entwicklung. Diese sprächen für ein graduelles Vorgehen. Angesichts der robusten Konjunktur sei die Inflation ungewöhnlich niedrig. Den schwachen Preisauftrieb bezeichnete sie erneut als ein Rätsel. Die Notenbanker müssten daher jederzeit bereit sein, ihre Bewertung der wirtschaftlichen Lage anzupassen. Schließlich hätten die jüngsten Inflationsdaten ein gemischtes Bild gezeichnet.
Die Finanzmärkte reagierten kaum auf die Aussagen. So verharrte der Euro weiter unter 1,18 US-Dollar./jsl/tos
CLEVELAND (dpa-AFX)
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