Außenhandel bremst

Deutsche Wirtschaft wächst nur wegen Binnenkonjunktur

22.11.13 08:56 Uhr

Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal 2013 nur wegen positiver Impulse aus dem Inland gewachsen, wobei vor allem die Bauinvestitionen weiter deutlich zunahmen und der Staat die Konsumausgaben kräftig steigerte.

Die privaten Konsumausgaben legten nur leicht zu. Der Außenhandel bremste dagegen das Wachstum, da die Ausfuhren im Quartalsvergleich kaum noch zulegten.

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   Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs auf Quartalssicht real um 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt im Rahmen der zweiten Veröffentlichung berichtete und damit erwartungsgemäß den ersten Ausweis bestätigte. Im zweiten Jahresviertel hatte das Wachstum noch 0,7 Prozent betragen, nach einer Stagnation zu Jahresbeginn. Im Schlussquartal 2013 dürfte sich das deutsche Wachstum wieder beschleunigen. Darauf deuteten die am Donnerstag veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes hin. Sollte auch der ifo-Geschäftsklimaindex, der im Laufe des Vormittags vorgelegt wird, weiter steigen, dürfte dies die Erwartung einer zunehmenden Wachstumsdynamik untermauern.

   Die Investitionen stiegen im dritten Quartal weiter. So wurde in Ausrüstungen - darunter fallen hauptsächlich Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge - 0,5 Prozent mehr investiert als im Vorquartal. Allerdings war im zweiten Jahresviertel hier ein Plus von 1,2 Prozent verzeichnet worden. Die Bauinvestitionen kletterten um 2,4 Prozent. Der Staat gab für den Konsum 0,5 Prozent mehr aus. Die privaten Konsumausgaben erhöhten sich lediglich um 0,1 Prozent, nachdem sie im zweiten Quartal noch um 0,6 Prozent ausgeweitet worden waren.

   Dagegen bremste der Außenbeitrag, die Differenz aus Exporten und Importen, das Wachstum: Während im dritten Quartal 0,8 Prozent mehr Waren und Dienstleistungen importiert wurden, lagen die Exporte nur um 0,1 Prozent über dem Vorquartalsniveau. Daraus errechnet sich für den Außenbeitrag ein negativer Wachstumsbeitrag von 0,4 Prozentpunkten.

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   Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg die deutsche Wirtschaftsleistung im dritten Quartal kalenderbereinigt um 0,6 Prozent, womit der erste Ausweis ebenfalls bestätigt wurde. Unbereinigt belief sich das Wachstum auf 1,1 Prozent nach einem Anstieg um 0,9 Prozent im zweiten Jahresviertel.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com   DJG/sgs/klaDow Jones Newswires Von Gisela Simon