RWE-Tochter Innogy: Hohe Dividendenausschüttung geplant
RWE hat erstmals finanzielle Ziele seiner neuen Ökostrom-Tochter vorgestellt.
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Die neue RWE-Tochter Innogy verspricht ihren Anlegern attraktive Dividenden: Die Gesellschaft will 70 bis 80 Prozent des bereinigten Nettoergebnisses ausschütten, wie RWE anlässlich eines Kapitalmarkttages in London am Donnerstag mitteilte. Der Mutterkonzern hatte für das vergangene Jahr seinen Stammaktionären gar keine Dividende gezahlt.
Der Verschuldungsgrad, also das Verhältnis von Nettoschulden zum Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), von Innogy soll in der Größenordnung von 4,0 liegen. Ursprünglich hatte RWE eine Quote von 3,0 bis 3,5 vorgesehen. Der Konzern habe aber festgestellt, dass das "zu konservativ" für das Geschäft sei, sagte Finanzchef Bernhard Günther.
Am Aktienmarkt kamen die Nachrichten gut an: Der Kurs des RWE-Papiers stieg am Donnerstagmittag um 4,6 Prozent. Ein Händler bezeichnete die geplante Ausschüttungsquote als sehr hoch: "Die Spanne in der Branche geht sonst bis zu 60 Prozent."
RWE hatte Ende vergangenen Jahres angekündigt, seine Zukunftsaktivitäten vom schwierigen Kraftwerksgeschäft zu trennen. Dem Konzern machen die Konkurrenz durch erneuerbare Energien und die damit einhergehenden stark gesunkenen Börsenstrompreise zu schaffen. In der neuen Tochter Innogy bündelt RWE sein Geschäft mit erneuerbaren Energien, Netzen und Vertrieb. Rund 40.000 der 60.000 RWE-Mitarbeiter arbeiten für die neue Gesellschaft.
Terium: Es wird keine Abenteuer geben
Konzernchef Peter Terium betonte in seiner Rede am Donnerstag die Stabilität der Geschäftsfelder: Innogy erwirtschaftet rund 60 Prozent des EBITDA durch größtenteils regulierte Aktivitäten. Im vergangenen Jahr haben die zu Innogy gehörenden Sparten ein EBITDA von 4,5 Milliarden Euro und ein Nettoergebnis von 1,6 Milliarden Euro erzielt.
Voraussichtlich Ende des Jahres will RWE 10 Prozent der Anteile an der neuen Gesellschaft im Zuge einer Kapitalerhöhung an die Börse bringen und bei Bedarf weitere Anteile zeitgleich oder später verkaufen. Der Konzern will langfristig die Mehrheit an Innogy halten und die Tochter als reine Finanzbeteiligung führen. Der Erlös aus der Kapitalerhöhung soll in Wachstumsinvestitionen fließen. In der Erneuerbaren-Sparte will Innogy vor allem in Windkraftprojekte an Land und auf See investieren. Es werde "keine großen Abenteuer geben", sagte Terium, der bis zum Börsengang beide Unternehmen leiten wird. Danach wird er sich auf die Innogy-Führung konzentrieren und den RWE-Vorsitz an seinen Stellvertreter Rolf Martin Schmitz abgeben.
RWE will mit seinem künftigen Finanzchef Markus Krebber nur einen Vertreter in dem 20 Mitglieder umfassenden Innogy-Aufsichtsrats stellen. Vorsitzender des Kontrollgremiums soll Werner Brandt werden, der den gleichen Posten vor kurzem bei RWE übernommen hat.
FRANKFURT (Dow Jones)
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