Analyst: Bei diesen US-Dividendenaktien ist noch Luft nach oben
In einem Umfeld, das von niedrigen Leitzinsen geprägt ist, sind Dividendenaktien für Anleger, die Einkommen generieren wollen, besonders interessant - welche das sein könnten, verrät der US-amerikanische Börsenkenner Philip van Doorn.
Werte in diesem Artikel
• Dividendenaktien sind für Einnahmen der Investoren wichtig
• Es ist schwer, hochverzinste Dividendenaktien zu finden
• Anleger sollten vor einem Kauf gut recherchieren
Lockerungsmodus der Zentralbanken mit bitterem Beigeschmack?
Zahlreiche Zentralbanken weltweit sind im Begriff, ihre Geldpolitik zu lockern und die Zinssätze zu senken. Die taubenhaften Signale, dass die US-Notenbank Federal Reserve möglicherweise den Leitzins am 31. Juli abstufen wird, trieb einige US-Indizes auf neue Höchststände. Doch laut dem ehemaligen TheStreet-Aktienanalysten Philip van Doorn schadet das - unbeabsichtigt - denjenigen Investoren, die ihr Einkommen sichern wollen. Allgemein scheint er die Zinssenkung für überzogen zu halten und auch andere Experten befürchten, dass die Folgen eher negativ als positiv sein könnten. Auch ein Emerging-Market-Strategie von Jupiter Asset Management befürchtet, die Änderung der Fed-Geldpolitik sei eigentlich kein gutes Zeichen. In seinem Beitrag auf MarketWatch schlägt van Doorn deshalb vor, dass Anleger Unternehmen dahingehend betrachten sollten, ob sie ausreichend Barmittel zur Verfügung haben, um Ausschüttungen zu finanzieren.
Cashflow als wichtiger Indikator
Um zu errechnen, wieviel Luft nach oben die ausgewählten Konzerne in Sachen Dividende noch haben, stellte van Doorn den frei verfügbaren Cashflow pro Aktie (für die letzten vier Quartale gemeldet) dem aktuellen Preis des jeweiligen Anteilsscheins gegenüber. Den Quotienten, die Free Cashflow-Rendite, verglich er mit der aktuellen Dividende: Das Ergebnis zeigt ihm zufolge den potenziellen Spielraum, den die Dividende noch nach oben haben könnte, an. Van Doorn erklärt in seinem Beitrag, dass der Cashflow ein essenzieller Faktor ist, um die Dividende zu decken. Insbesondere bei Konzernen, die eventuell eher langsam wachsen oder sogar Umsatzrückgänge verzeichnen mussten.
US-Aktien mit ausbaufähiger Dividende
Insgesamt hat Van Doorn 25 Konzerne aufgelistet, die in diesem Jahr an den Aktienmärkten eine negative Performance hingelegt haben. Ganz oben auf der Liste des Analysten steht Macerich, ein Immobilien-Investment-Trust, welcher auf Einkaufszentren spezialisiert ist, mit einem Kursminus von über 25 Prozent seit Jahresbeginn (Stand ist der Schlusskurs vom 23. Juli). Die Dividendenrendite wird hier mit 9,30 Prozent ausgewiesen - mit einem Steigerungspotenzial von 2,20 Prozent. Warenhausbetreiber Macy’s hat es ebenfalls mit einer Dividendenrendite von 6,83 Prozent in die Liste geschafft. Hier sind möglicherweise 2,55 Prozent Luft nach oben, im Jahresverlauf hat die Aktie aber ebenfalls über 25 Prozent verloren.
Ein weiterer Vertreter ist der US-Pharmakonzern AbbVie mit einer Kursperformance von minus 26,53 Prozent: Während sich die aktuelle Dividendenrendite auf 6,24 Prozent beläuft, könnte sie noch um bis zu 6,72 Prozent ausbaufähig sein. Mit 9,86 Prozent hat das Einzelhandelsunternehmen Kohl’s den größten potenziellen Spielraum bei der Ausschüttung an die Anleger - aktuell beläuft sich die Dividendenrendite bei diesem Konzern auf 9,86 Prozent. Auch das US-Geldhaus Wells Fargo taucht in der Liste auf. Während sich die Dividendenrendite zuletzt auf 3,91 Prozent belief, scheinen für Investoren noch 6,61 Prozent mehr drin zu sein. Der Anteilsschein der Bank konnte immerhin im bisherigen Jahresverlauf 2,43 Prozent zulegen.
Was Anleger dennoch beachten sollten
Der Börsenkenner weist allerdings darauf hin, dass Anleger sorgfältig recherchieren sollten, bevor sie in solche Unternehmen investieren. Wichtig sei insbesondere, zu verstehen woher die Underperformance der Aktien herrührt, und einschätzen zu können, ob der Konzern die Dividende halten oder tatsächlich weiter steigern kann. Dafür können unter anderem auch Analystenstimmen zu den jeweiligen Papieren in Betracht gezogen werden, schlägt er auf MarketWatch vor. Möchte man möglichst auf Nummer sicher gehen, bieten sich auch zuverlässiche Dividendentitel an, die mit einer soliden Ausschüttung locken.
Theresa Holz / Redaktion finanzen.net
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