Ausblick verbessert

Deutsche Post nach Umsatz- und Ergebnisplus etwas optimistischer für das Gesamtjahr - Aktie gesucht

06.08.19 17:51 Uhr

Deutsche Post nach Umsatz- und Ergebnisplus etwas optimistischer für das Gesamtjahr - Aktie gesucht | finanzen.net

Die Deutsche Post ist nach dem zweiten Quartal etwas optimistischer für das Gesamtjahr.

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Gründe sind hier die genehmigte Portoerhöhung und Fortschritt bei den Restrukturierungsmaßnahmen im deutschen Brief- und Paketgeschäft. Deshalb hob der Bonner Logistikkonzern nun das untere Ende der Gewinnspanne um 100 Millionen Euro an - sowohl im Bereich P&P Deutschland als auch im Gesamtkonzern, wie die Deutsche Post DHL mitteilte. Der Ausblick für 2020 wurde bestätigt.

Für 2019 will der Konzern nun ein EBIT von 4,0 bis 4,3 Milliarden Euro erreichen anstatt 3,9 bis 4,3 Milliarden Euro.

Der Bereich Post & Paket Deutschland soll dazu nun 1,1 bis 1,3 Milliarden Euro beisteuern anstatt 1,0 bis 1,3 Milliarden, die vier DHL-Segmente weiterhin 3,4 bis 3,5 Milliarden. Für den Bereich Corporate Functions erwartet der Konzern weiterhin einen EBIT-Verlust von 500 Millionen Euro.

Im zweiten Quartal hat die Deutsche Post bei steigenden Umsätzen operativ etwas mehr verdient. Unter dem Strich blieb aber wegen einer "normalen" Steuerquote, die im Vergleich zum Vorjahr signifikant höher ausfiel, weniger übrig.

Im Zeitraum April bis Juni steigerte der Konzern den operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 2,9 Prozent auf 769 Millionen Euro. Nach Steuern ging der Gewinn um 12 Prozent auf 493 Millionen Euro zurück, nach Steuern und Dritten ergab sich ein Rückgang um rund 11 Prozent auf 458 Millionen Euro.

Den Umsatz steigerte das DAX-Unternehmen um 3 Prozent auf 15,48 Milliarden Euro.

Für 2020 lautet das Ziel weiterhin mehr als 5 Milliarden Euro beim Konzern-EBIT. Davon sollen P&P Deutschland mehr als 1,6 Milliarden Euro und DHL mehr als 3,7 Milliarden Euro beisteuern, bei den Corporate Functions weiterhin ein EBIT-Verlust von 350 Millionen Euro.

Im Plan für Neueinstellungen bei Zustellung

Die Deutsche Post sieht sich auf gutem Wege bei den mit der Genehmigung der Portoerhöhung verbundenen 5.000 Neueinstellungen in der Zustellung. Die meisten davon würden noch nicht im Sommer erfolgen, aber man sei schon dabei, für das zweite Halbjahr zu rekrutieren, sagte Finanzchefin Melanie Kreis in der Telefonkonferenz mit Journalisten. Dies werde zum Teil auch im Anstieg des Personalaufwands reflektiert.

Im ersten Halbjahr stiegen die Personalkosten bei der Post um 6,6 Prozent auf 10,83 Milliarden Euro, im zweiten Quartal um 4 Prozent auf 5,39 Milliarden. Unter anderem war dies bedingt durch die Tariferhöhungen seit Oktober, aber auch durch den Anstieg der Zahl der Mitarbeiter, die laut Unternehmen im Halbjahresdurchschnitt höher lag.

Umgerechnet auf Vollzeitstellen beschäftigte der Konzern Ende Juni 2019 gut 497.000 Mitarbeiter, ein Plus von 7.858 bzw. 1,6 Prozent verglichen mit Ende Juni 2018. Im Bereich P&P Deutschland lag die Zahl mit 157.825 Vollzeitstellen Ende Juni um gut 1.200 niedriger als ein Jahr zuvor.

Konzernweit beschäftigte die Deutsche Post zur Jahresmitte knapp 541.000 Mitarbeiter, ein Jahr zuvor waren es knapp 533.000. Ende 2018 lag die Zahl allerdings bei gut 547.000.

Die Bundesnetzagentur hatte mit der Genehmigung der Portoerhöhung angekündigt, auch zu kontrollieren, dass die Neueinstellungen in der Zustellung tatsächlich erfolgen.

Post begrüßt Diskussion über Erneuerung Postgesetz

Zur Diskussion über die mögliche Verringerung der Zustellung auf fünf statt der derzeit sechs Wochentage sagte Kreis, die Sorge um den möglichen Verlust von Arbeitsplätzen im Bereich Zustellung berücksichtige nicht das gleichzeitige Wachstum des Konzerns im Bereich Paket. Zudem habe die Post in der Vergangenheit bewiesen, dass sie in der Lage sei, Arbeitsplätze "sozialverträglich abzubauen".

Generell begrüße die Post die Diskussion über die Erneuerung des Postgesetzes. Dieses sei 20 Jahre alt, die Welt habe sich seitdem unter anderem wegen der Digitalisierung weiterentwickelt.

Deutsche Post-Aktie nach Zahlen gesucht

Die Deutsche Post lieferte ihren Anlegern einmal mehr Kursgewinne. Vor allem dank des hiesigen Paketgeschäftes wächst bei dem Logistikkonzern der Optimismus, so dass die zuletzt bereits gut gelaufene "Aktie Gelb" am Dienstag einen weiteren Sprung nach vorn machte: Der Wert des Papiers zog letztlich um 2,26 Prozent auf 28,51 Euro an.

Analysten fanden überwiegend lobende Worte. Die Deutsche Post habe trotz des schwächeren wirtschaftlichen Umfelds geliefert, schrieb etwa der Experte Cristian Nedelcu von der Schweizer Großbank UBS. Der starke Bereich Post & Paket habe die überraschend gute Entwicklung des operativen Gewinns angetrieben.

Der Fachmann Daniel Roeska vom US-Analysehaus Bernstein Research sah auch den Gewinn je Aktie über den Erwartungen. Analyst Christian Obst von der Baader Bank ergänzte, das Unternehmen profitiere weiterhin von dem anhaltenden Boom beim Internethandel.

Der Fachmann Matija Gergolet von der US-Investmentbank Goldman Sachs verwies derweil darauf, dass die gute Entwicklung im deutschen Post- und Paketgeschäft von den etwas schwächeren anderen Sparten teilweise wieder zunichte gemacht worden sei. Schließlich waren die Umsätze im Bereich Brief, Kommunikation und Dialog Marketing strukturell weiter rückläufig.

Insgesamt aber überwog die Freude der Anleger über die Geschäftszahlen und den Ausblick der Deutschen Post: Mit dem Kurssprung an diesem Dienstag machte die Aktie fast ihre gesamten Verluste der letzten beiden Handelstage wett, die sie im Zuge des Einbruchs des Gesamtmarktes erlitten hatte.

Auch seit Jahresbeginn gerechnet sieht die Bilanz mit einem Gewinn von rund 22 Prozent erfreulich aus. Der DAX weist in diesem Zeitraum lediglich ein Plus von knapp 11 Prozent auf. Ein Profiteur des Kursanstiegs ist der Staat. Dieser hält über die staatliche Bankengruppe KfW rund ein Fünftel der Anteile. Das Paket ist derzeit zirka 7,4 Milliarden Euro wert.

FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX Broker)

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Bildquellen: Deutsche Post, JPstock / Shutterstock.com

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