BMW-Aktie dennoch verlustreich: BMW im 3. Quartal mit deutlich höherem Gewinn und Umsatz
BMW hat im dritten Quartal trotz rückläufiger Autoverkäufe den Umsatz und den Gewinn dank weiterhin hoher Verkaufspreise für Premiumwagen spürbar gesteigert.
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Die operative Marge stieg im Vorjahresvergleich deutlich. Den Margen-Ausblick für das Gesamtjahr bekräftigte der Münchener DAX-Konzern, nachdem die Wettbewerber AUDI und Mercedes-Benz vergangene Woche ihren Prognosen erhöht hatten.
In den drei Monaten kletterte der Umsatz laut Mitteilung um 35 Prozent auf 37,176 Milliarden Euro. Das EBIT stieg um 28 Prozent auf 3,682 Milliarden Euro. Im Segment Automobile erreichte BMW den Angaben zufolge ein EBIT von 2,873 (Vorjahr: 1,756) Milliarden Euro. Die entsprechende Marge stieg auf 8,9 von 7,8 Prozent. Nach Steuern verdiente BMW im Konzern mit 3,175 Milliarden Euro knapp ein Viertel mehr.
Analysten haben beim Umsatz und EBIT im Konzern mit weniger gerechnet. Im Auto-Geschäft wurde allerdings ein stärkerer Ergebniszuwachs erwartet.
Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern im Auto-Geschäft weiter mit einer Rendite von 7 bis 9 Prozent. Die Auslieferungen sollten auf Jahressicht leicht unter Vorjahr liegen.
Automobilsektor schwach - BMW-Aktie größter Verlierer im DAX
Der europäische Automobilsektor ist am Donnerstag deutlich unter Druck geraten. Der Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts büßte zeitweise 2,5 Prozent ein und zählte damit zu den Schlusslichtern auf dem Sektortableau. Im deutschen Leitindex DAX waren BMW der größte Verlierer. Börsianer begründeten die Schwäche unter anderem mit der Aussicht auf längerfristig hohe Zinsen. Die US-Notenbank hatte am Vorabend höhere Leitzinsen für einen längeren Zeitraum angesichts einer hohen Inflation in Aussicht gestellt.
Die Automobilhersteller gelten als besonders konjunktur- und zinssensibel. In Phasen einer ungewöhnlich hohen Teuerung wie gegenwärtig der Fall dürften sich die Verbraucher mit kostspieligen Anschaffungen wie der eines Autos eher zurückhalten. Hinzu kommt, dass sich bei steigenden Kapitalmarktzinsen die Finanzierungskosten beim Autokauf erhöhen.
Seit Jahresbeginn hat der europäische Automobilsektor fast ein Viertel verloren. "Grund für den Verkaufsdruck: Die Sorge um die zukünftige Pkw-Nachfrage", schrieb die Ulrich Stephan, Chefstratege der Deutschen Bank. Die Nachfrage falle während eines Abschwungs typischerweise um etwa 20 Prozent. Auf kurze Sicht bestehe zwar Grund für Hoffnung, denn wegen pandemiebedingter Halbleiterengpässe habe sich ein Nachfrageüberhang von geschätzten acht Millionen Fahrzeugen aufgebaut. Sei dieser aber erst einmal abgearbeitet, dürfte die Nachfrage spürbar nachgeben und die Margen der Hersteller belasten, prognostizierte der Experte.
Bei BMW monierten die Experten unter anderem, dass die Münchner nicht so profitabel agieren wie der große Kontrahent Mercedes-Benz. BMW büßten via XETRA schlussendlich 4,66 Prozent auf 76,50 Euro ein, aber auch Mercedes-Benz verloren 1,67 Prozent auf 57,07 Euro. Auch die Kurse von Volkswagen und Porsche SE sowie die von Zulieferern wie Continental und Infineon verloren überdurchschnittlich und belasteten somit den Leitindex DAX.
FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)
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