Ausblick begeistert

Snowflake-Aktie +32 Prozent: Quartalsbilanz von Ex-Buffett-Investment über Erwartungen

21.11.24 22:18 Uhr

NYSE-Wert Snowflake-Aktie mit Kurssprung: Ex-Buffett-Investment beendruckt mit Bilanz und neuen KI-Ambitionen | finanzen.net

Nachdem die vorherigen Quartalszahlen des Softwareunternehmens Snowflake an der Börse mit Verkäufen quittiert worden waren, konnte Snowflake mit seinen am Mittwoch nachbörslich vorgelegten Zahlen für das dritte Quartal Anleger und Analysten begeistern.

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• Snowflake-Bilanz über Erwartungen
• Softwareunternehmen gibt starken Ausblick
• Neue Partnerschaft und Zukauf im KI-Bereich



Die letzten Zahlenvorlagen haben dem US-Unternehmen Snowflake, das eine Software zur Analyse von Unternehmensdaten anbietet, kein großes Glück gebracht. Wie "MarketWatch" rekapituliert, hatten die Anleger auf die vorherigen drei Quartalsbilanzen des Cloud-Spezialisten reagiert, indem sie die Snowflake-Aktie auf Talfahrt geschickt hatten. Auch Starinvestor Warren Buffett, der schon vor dem Börsengang Aktien des Unternehmens gekauft hatte, hatte im zweiten Quartal die Reißleine gezogen und sich von seiner gesamten Snowflake-Beteiligung getrennt. Doch nun scheint die Pechsträhne endlich beendet zu sein: Auf die Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2025, das am 31. Oktober 2024 endete, reagierten die Anleger begeistert: Im Donnerstagshandel an der NYSE schickten sie die Snowflake-Aktie letztlich um 32,71 Prozent nach oben auf 171,35 US-Dollar.

Snowflake-Bilanz übertrifft Erwartungen

Mit seiner Quartalsbilanz, die am Mittwoch nach US-Handelsschluss vorgelegt wurde, konnte der Cloud-Spezialist die Erwartungen in vielen Bereichen schlagen. So meldete Snowflake für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2025 einen Gesamtumsatz von 942,1 Millionen US-Dollar, was einem Anstieg von 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht, als noch 734,2 Millionen US-Dollar umgesetzt wurden. Analysten hatten laut "CNBC" nur einen Anstieg auf 897 Millionen US-Dollar prognostiziert. Noch etwas stärker wuchs der Produktumsatz: Er legte im Berichtszeitraum um 29 Prozent auf 900,3 Millionen US-Dollar zu. Analysten hatten hier lediglich mit 848 Millionen US-Dollar gerechnet.

Auch die Zahl der Kunden stieg deutlich: Im abgelaufenen Jahresviertel gewann Snowflake 369 neue Kunden hinzu, so dass der Kundenstamm zum Quartalsende bei 10.618 Kunden lag. Damit wurden die Prognosen von 10.601 Kunden leicht übertroffen.

Trotz des Umsatz- und Kundenwachstums erlitt Snowflake im Berichtsquartal jedoch einen Nettoverlust in Höhe von 324,3 Millionen US-Dollar, was 0,98 US-Dollar je Aktie entspricht. Damit stieg der Verlust im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich: Damals lag er noch bei 214,3 Millionen US-Dollar beziehungsweise 0,65 US-Dollar je Aktie. Bereinigt um Sonderfaktoren stand jedoch ein Gewinn von 0,20 US-Dollar je Aktie in den Büchern - und damit mehr als die von den Analysten erwarteten 0,15 US-Dollar je Aktie.

"Snowflake hat ein starkes drittes Quartal mit einem Produktumsatz von 900 Millionen US-Dollar (29 Prozent mehr als im Vorjahr) und verbleibenden Leistungsverpflichtungen von 5,7 Milliarden US-Dollar abgeschlossen, wobei sich das Wachstum im Vergleich zum Vorjahr auf 55 Prozent beschleunigt hat. Unser obsessives Streben nach Produktkohärenz und Benutzerfreundlichkeit hat Snowflake zur einfachsten und kostengünstigsten Unternehmensdatenplattform gemacht", wird Snowflake-CEO Sridhar Ramaswamy in der Pressemitteilung zu den Zahlen zitiert.

Besserer Ausblick: Snowflake erhöht Umsatzprognosen

Zur Begeisterung der Anleger dürfte - neben den besser als erwarteten Zahlen - auch beigetragen haben, dass Snowflake seine Prognose für den Produktumsatz im Gesamtjahr von zuvor 3,36 Milliarden US-Dollar auf 3,43 Milliarden US-Dollar angehoben hat. Das impliziert ein Wachstum von 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für das vierte Quartal erwartet das Unternehmen einen Produktumsatz zwischen 906 und 911 Millionen US-Dollar - deutlich mehr als die Analystenerwartung, die laut "MarketWatch" bei 882 Millionen US-Dollar lagen. Zudem hob Snowflake auch die Prognose für die bereinigte Betriebsmarge im Gesamtjahr an: Sie soll nun bei 5 Prozent liegen, statt der zuvor erwarteten 3 Prozent.

Snowflake-CFO Mike Scarpelli hob laut "CNBC" in der Telefonkonferenz mit Analysten die Sparanstrengungen des Unternehmens hervor, die wohl ebenfalls in den Ausblick miteingeflossen sein dürften. "Wir haben für einige Bereiche zentralisierte, effizientere Teams gebildet und redundante Managementebenen entfernt, was es uns ermöglicht, schneller Entscheidungen zu treffen", so Scarpelli. Eine große Entlassungsrunde sei jedoch nicht geplant.

Auch Experten zeigten sich optimistisch. Kirk Materne von Evercore ISI schrieb laut "MarketWatch", dass sich bei Snowflake seiner Meinung nach "das Nachfrageumfeld stabilisiert hat und erste Anzeichen einer Verbesserung zeigt".

Neue Partnerschaft und Zukauf im KI-Bereich

Zum kräftigen Kursanstieg der Snowflake-Aktie dürfen jedoch auch neue Anstrengungen im KI-Bereich beigetragen haben. Denn neben den Quartalszahlen gab Snowflake am Mittwoch unter anderem auch eine Partnerschaft mit Anthropic bekannt, einem von Amazon unterstützten KI-Start-up, das als Konkurrent von OpenAI gilt. Man habe eine "mehrjährige strategische Partnerschaft" geschlossen, um Kunden von Snowflake Cortex AI die branchenführenden Claude-Modelle von Anthropic bereitzustellen. Claude werde dabei als zentrales großes Sprachmodell für die agentenbasierten KI-Produkte von Snowflake dienen, heißt es in der Pressemitteilung.

Außerdem teilte das Softwareunternehmen mit, dass man eine Vereinbarung zum Kauf des Start-ups Datavolo geschlossen habe, das sich mit der Erstellung, Verwaltung und Beobachtbarkeit multimodaler Datenpipelines für Unternehmens-KI befasst. Die Übernahme von Datavolo werde das Data Engineering auf der Snowflake-Plattform durch eine einfache, skalierbare und kostengünstige Aufnahme unstrukturierter Daten in die AI Data Cloud vorantreiben, so das Unternehmen. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Sundry Photography / Shutterstock.com

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