Lufthansa-Aktie leichter: Vorkrisen-Marktniveau wird 2023 übertroffen - Lufthansa Technik weiter beflügelt - Warnstreik bei Austrian Airlines
Die Lufthansa rechnet nach einem Rekordjahr im Geschäft mit der Wartung und Reparatur von Verkehrsflugzeugen mit einem weiteren Steigflug.
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Der immer noch steile Aufwärtstrend bei Flugreisen werde auch den Bedarf nach Instandhaltungsarbeiten weiter beflügeln, teilte die Wartungssparte der Lufthansa am Dienstag in Hamburg mit. Der globale Markt für solche Leistungen werde im laufenden Jahr mit einem Volumen 96 Milliarden Euro das Vor-Corona-Niveau übertreffen. Die guten Geschäftsaussichten will die Lufthansa-Tochter nutzen, um ihre Präsenz weltweit auszubauen.
Als größte Herausforderung bei der Bewältigung der hohen Kundennachfrage nannte Vorstandschef Sören Stark die immer noch nicht rund laufenden Lieferketten und die anhaltende Personalknappheit. Dem Mangel an Fachpersonal begegnet Lufthansa mit einer im zweiten Halbjahr gestarteten Einstellungsoffensive, durch die im vergangenen Jahr allein in Deutschland 2100 offene Stellen extern und intern besetzt worden seien. 2023 sei in Deutschland die Einstellung von circa 2000 Mitarbeitenden geplant, weltweit sollen es etwa 4000 sein.
Im vergangenen Jahr steigerte die Lufthansa-Tochter den Umsatz um 39 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro, das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern kletterte um 41 Prozent auf 511 Millionen Euro. Neben der Erholung der Luftverkehrsbranche habe die laufende Restrukturierung und ein vorteilhafter Dollar-Kurs zum Erfolg beigetragen. Damit gehörte Lufthansa Technik im vergangenen Jahr zu den Haupt-Gewinnquellen des Konzerns. "Zwar sind wir noch nicht ganz zu alter Größe zurückgekehrt, aber wir werden aus der Position der Stärke weiter wachsen", sagte Stark.
Im vergangenen Jahr seien neue Verträge im Volumen von 9,6 Milliarden Euro geschlossen worden. Insgesamt habe das Unternehmen 706 neue Verträge unterzeichnet und dabei 28 neue Kunden gewonnen. Wie beim Umsatz entfielen fast zwei Drittel des Neugeschäfts auf die Region EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika), mehr als doppelt so viel wie auf die Region Americas und etwa fünfmal so viel wie auf die Region Asien Pazifik (APAC), wo die Lufthansa-Tochter große Wachstumschancen sieht. "Es gibt keinen Grund, warum wir in den Americas und in APAC nicht genauso präsent seien sollten wie in EMEA", sagte Stark.
Warnstreik bei Lufthansa-Tochter Austrian Airlines
Bei der österreichischen Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) ist am Dienstag eine Betriebsversammlung in einen zweistündigen Warnstreik gemündet. Die 1200 Versammlungsteilnehmer hätten dies einstimmig beschlossen, teilte eine Sprecherin der Gewerkschaft Vida mit. Von der Arbeitsniederlegung, die bis zum frühen Nachmittag dauern sollte, waren zahlreiche Abflüge und Ankünfte betroffen. Passagiere mussten mit Verspätungen, Umbuchungen und Flugausfällen rechnen.
Grund für den Arbeitskonflikt sind die jüngst abgebrochenen Tarifverhandlungen über einen Inflationsausgleich für das Bordpersonal. Bereits im vergangenen Oktober hatten sich die Tarifparteien auf eine Gehaltserhöhung von sieben Prozent geeinigt. Angesichts der deutlich darüber liegenden Teuerung fordert die Gewerkschaft eine spürbare Nachbesserung für die 3200 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Cockpit und in der Kabine.
Der 2020 ausgehandelte Verzicht auf bis zu 15 Prozent des Gehalts in den Corona-Krisenjahren war mit Jahresende frühzeitig beendet worden. Laut Angaben des Managements erhalten außerdem alle Beschäftigten in drei Schritten eine Teuerungsprämie von bis zu 3000 Euro. Die Austrian Airlines hatte 2022 einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von drei Millionen Euro erzielt. 2021 war noch ein Verlust von 249 Millionen Euro angefallen.
Die Lufthansa-Aktie verliert im XETRA Handel zwischenzeitlich 0,73 Prozent auf 10,87 Euro.
Hamburg (Reuters) / (dpa-AFX)
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