RWE: Hochspannung bei DAX-Versorger

von Jörg Bernhard

Die anstehenden Events stehen unter keinem guten Stern, schließlich kündigte das Management Mitte Februar für die Stammaktionäre einen Komplettausfall und für die Vorzugsaktionäre eine radikale Kürzung der Dividende von 1,00 auf 0,13 Euro an. Die Gefahr weiterer Hiobsbotschaften ist daher nicht von der Hand zu weisen. Eine positive Überraschung bei der Präsentation der Jahreszahlen für 2015 dürfte relativ unwahrscheinlich sein. Neue Informationen über die derzeitigen Pläne zur Aufteilung der Gesellschaft in zwei Unternehmen könnten dem DAX-Wert neue Impulse verleihen, wobei deren Richtung völlig offen bleibt.
Ein hohes Maß an Unsicherheit herrscht mit Blick auf die RWE-Aktie unter den Analysten. Unter den 23 erfassten Ratings gibt es fünf Kaufempfehlungen ("Buy"), während sechsmal zum Verkauf ("Sell") geraten wird. Eine große Mehrheit von 12 Experten nimmt gegenüber der RWE-Aktie lediglich eine neutrale Haltung ("Hold") ein. Entsprechend breit gestreut sind die ausgesprochenen Kursziele. Diese reichen nämlich von 9,00 Euro (Commerzbank) bis 19,80 Euro (Credit Suisse). Am Freitag verabschiedete sich der Versorger mit 11,30 Euro ins Wochenende.

RWE im Abwärtstrend gefangen

Mittlerweile befindet sich die RWE-Aktie bereits seit über acht Jahren auf einer steilen Talfahrt. Seit ihrem damaligen Hoch hat die Aktie mittlerweile fast 90 Prozent an Wert verloren und nach einem Turnaround sieht es derzeit weder aus fundamentaler noch aus charttechnischer Sicht aus. Der Titel versucht sich derzeit an einer Bodenbildung, dessen untere Begrenzung aktuell bei weniger als zehn Euro angesiedelt ist. Nach einem Ausbruch aus dem langfristigen Abwärtstrend sieht es derzeit wahrlich nicht aus. Dessen Begrenzung verläuft nämlich bei ungefähr 17 Euro.