Gerresheimer-Aktie gibt Gas: Gerresheimer erreichte eigene Ziele - Dividende bleibt konstant
Gerresheimer hat im abgelaufenen Geschäftsjahr operativen Gewinn, Gewinn je Aktie und Umsatz gesteigert und dabei die eigenen Ziele erreicht.
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Die Dividende soll unverändert bei 1,25 Euro je Aktie bleiben. Der Düsseldorfer Verpackungshersteller, der im MDAX notiert ist, hat sich Ziele für das laufende Jahr und 2025 gesetzt und sieht sich damit auf Kurs für die Mittelfristziele, die unter anderem eine bereinigte EBITDA-Marge zwischen 23 und 25 Prozent vorsehen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr steigerte Gerresheimer den bereinigten operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) auf 404,5 Millionen Euro von 354 Millionen. Das Plus betrug gut 14 Prozent, angepeilt waren mindestens 10 Prozent. Der Gewinn je Aktie betrug 3,48 Euro nach 3,06 Euro, bereinigt betrug er 4,62 Euro. Der Umsatz stieg auf 1,99 Milliarden Euro von 1,82 Milliarden, währungsbereinigt ein Plus von 10,4 Prozent. Vorgenommen hatte sich der Hersteller von Verpackungen für die Pharma-, Biotech und Kosmetik-Branchen ein Umsatzplus von mindestens 10 Prozent.
Im laufenden Jahr soll das bereinigte EBITDA in der Spanne 430 bis 450 Millionen Euro liegen, das Umsatzplus 5 bis 10 Prozent betragen, der bereinigte Gewinn je Aktie um 8 bis 12 Prozent zulegen.
Gerresheimer-CFO: Auf Kurs für mittelfristiges Margenziel bis 2028
Gerresheimer will dieses und nächstes Jahr weiter profitabel wachsen und dabei auch die Margen verbessern, für die mittelfristigen Margen-Ziele sieht CFO Bernd Metzner den MDAX-Konzern auf Kurs.
Die Gerresheimer-Aktie notierte am Vormittag gut 10 Prozent im Plus, in der Spitze gut 11 Prozent. Den Jefferies-Analysten zufolge liegen die Ziele 2024 am oberen Ende und die neu veröffentlichten Ziele für 2025 oberhalb der Erwartungen.
Das Umsatzplus im laufenden Jahr plant der Verpackungshersteller für die Pharma-, Biotech- und Kosmetikbranchen etwas verhaltener als im Vorjahr, bei 5 bis 10 Prozent, nach 10,4 Prozent. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll 8 bis 12 Prozent zulegen, nach 7,1 Prozent im abgelaufenen Jahr. Im Unterschied zum Ziel 2023 sowie 2025 und darüber hinaus setzt sich der Konzern allerdings für 2024 kein EBITDA-Margenziel, sondern eine konkrete EBITDA-Zielspanne. Angepeilt wird ein währungsbereinigtes EBITDA zwischen 430 und 450 Millionen Euro (2023: 412,2 Mio Euro).
Grund für das abweichende Ziel 2024 ist CFO Metzner zufolge Transparenz gegenüber den Investoren. Der Grund, 2024 vom Margenziel abzuweichen, sei, dass die Marge vom Umsatz abhänge, "und da haben wir gewisse Volatilitäten was das Destocking-Thema angeht im ersten halben Jahr", sagte Metzner im Interview mit Dow Jones Newswires. Wichtig sei, dass der Konzern jedes Jahr seine Marge steigern wolle, "auch 2024 und dann 2025".
Gerresheimer liefert Injektionsfläschchen für Impfstoffe, die in den vergangenen drei Jahren für Covid-19-Impfstoffe stark nachgefragt waren. Metzner zufolge fallen nun zunächst die Covid-19-Impfstoff-bezogenen Umsätze weg, die sich in den vergangenen drei Jahren im Schnitt jedes Quartal auf 7 bis 8 Millionen Euro belaufen hätten. Außerdem müssen die Kunden in der Pharma- und Biotechindustrie zunächst ihre Lagerbestände an Injektionsfläschchen abbauen. Das werde voraussichtlich das erste Halbjahr 2024 dauern. "Dass die Kunden Injektionsfläschchen brauchen", das werde sich "spätestens zum zweiten Halbjahr dann auch zeigen, sagte Metzner.
Nicht betroffen sieht sich Gerresheimer von den aktuellen Lieferproblemen infolge der politischen Auseinandersetzungen am Roten Meer, die Frachtschiffe zu Umwegen über die Südspitze Afrikas zwingen und in einen Branchen zu erheblichen Lieferverzögerungen führen. "Wir sourcen sehr lokal, wir produzieren regional für die Region an unseren Sites, die wir überall haben", sagte Metzner. "Das hilft uns natürlich, uns ein bisschen abzuschotten von den globalen Lieferkettenproblemen."
So reagiert die Gerresheimer-Aktie
Ein laut Analysteneinschätzung "ermutigender Ausblick" von Gerresheimer hat den Aktienkurs des Spezialverpackungsherstellers am Donnerstagmorgen mächtig angetrieben. Sie belegten den ersten Platz im Index der mittelgroßen Werte, dem MDAX.
Mit einem Kursprung um 13,6 Prozent auf 102,20 Euro brachen die Papiere aus der Spanne von etwa 85 bis gut 95 Euro aus, in der sie sich seit November überwiegend bewegt hatten.
Der Unternehmensausblick für das Geschäftsjahr 2024 (per Ende November) sei nicht so schlecht wie befürchtet und die Prognosen für 2025 signalisierten eine starke Beschleunigung, schrieb Analyst David Adlington von der Bank JPMorgan in einer ersten Reaktion.
Gerresheimer-Chef Dietmar Siemssen stellt für das Geschäftsjahr 2024 ein Umsatzplus aus eigener Kraft - also ohne Wechselkurseffekte und Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen - von 5 bis 10 Prozent in Aussicht. Das operative Ergebnis soll organisch 430 bis 450 Millionen Euro erreichen.
Der Lagerabbau durch Kunden aus der Pharmabranche und die praktisch entfallenden Covid-Erlöse mit Injektionsfläschchen werde vor allem zu Beginn des noch jungen Geschäftsjahres zu spüren sein, sagte Finanzchef Bernd Metzner der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Diese Effekte herausgerechnet sei die Dynamik aber weiter gut, was im zweiten Halbjahr zu sehen sein dürfte.
Mittelfristig soll das Wachstum daher auch wieder anziehen. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch das profitable Geschäft rund um empfindliche biopharmazeutische Medikamente, die spezielle Verpackungen benötigen. Und auch das Geschäft mit Verpackungen, Spritzen und Auto-Injektoren für GLP-1 Medikamente nimmt weiter Fahrt auf. Diese Diabetes- und Abnehmmedikamente boomen aktuell, vor allem in den USA.
Vor diesem Hintergrund peilt Gerresheimer 2025 ein Umsatzwachstum aus eigener Kraft von 10 bis 15 Prozent an, bei einer bereinigten operativen Marge von mindestens 22 Prozent. Mittelfristig werden ein Umsatzplus von mindestens 10 Prozent angestrebt sowie eine Marge von 23 bis 25 Prozent.
Analyst James Vane-Tempest vom Investmenthaus Jefferies zeigte sich vom mittelfristigen Ausblick überzeugt. Die Gewinnerwartungen des Marktes für 2025 dürften steigen, schrieb er in einer Studie.
Mit dem Kurssprung vom Donnerstag nähern sich die Gerresheimer-Anteilsscheine auch wieder ein wenig ihrem Rekordhoch von fast 123 Euro aus dem September 2023. Das hatten sich auch im Zuge der GLP-1-Euphorie erreicht, bevor die Folgen des Lagerbestandsabbaus durch Pharmahersteller der guten Laune einen Dämpfer verpassten.
FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX)
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Bildquellen: Daniel Gebauer / Gerresheimer AG
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