Siemens erwägt Flüchtlingen Ausbildungsplätze anzubieten

"Eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht gefallen", sagte ein Sprecher des Konzerns am Montag. Insbesondere die rechtlichen Bedingungen müssten stimmen. "Eine Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre und natürlich haben wir ein Interesse daran, dass die Mitarbeiter auch anschließend bei uns bleiben", so der Sprecher. Zwar habe der Industriekonzern noch keine Schwierigkeiten, freie Ausbildungsplätze zu besetzen, in den kommenden Jahren werde sich die Situation angesichts geburtenschwacher Jahrgänge aber verschärfen, so der Sprecher.

   Bereits heute bietet Siemens Flüchtlingen Praktika an. Was am Standort Erlangen begann, soll jetzt auf neun Siemens-Produktionsstätten im ganzen Bundesgebiet ausgeweitet werden. Im Konzern sind auch Spendenaktionen, wie Benefizkonzerte zur Unterstützung der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, geplant. Bereits im Frühjahr hat der Konzern der Stadt München ein leerstehendes Bürogebäude übergeben, in dem jetzt Flüchtlinge untergebracht sind.

Mit den Erwägungen, Flüchtlingen Arbeitsplätze zu verschaffen, steht der Siemens-Konzern unter den DAX-Konzernen nicht alleine da. Am Vormittag hatte auch Daimler-Chef Zetsche erklärt, er könne sich vorstellen, in den Aufnahmezentren Flüchtlinge über Möglichkeiten und Voraussetzungen zu informieren, in Deutschland oder bei Daimler Arbeit zu finden. Schließlich seien die meisten Flüchtlinge jung, gut ausgebildet und hoch motiviert.

   FRANKFURT (Dow Jones)