Buffett-Aktie Berkshire Hathaway auf tiefstem Stand seit 18 Monaten - So könnte Buffett den Bärenmarkt nutzen
Bis Mai präsentierte sich die Berkshire Hathaway-Aktie noch recht stabil, doch in den letzten Wochen konnte sich auch Warren Buffetts Investmentvehikel dem breiten Aktienabverkauf nicht entziehen. Die Rezessionsgefahren setzen auch Berkshire Hathaway zu. Doch Buffett könnte auch dieses Mal den Bärenmarkt als Chance betrachten und für verschiedene Strategien nutzen.
Werte in diesem Artikel
• Drohende US-Rezession schadet auch Berkshire Hathaway
• Berkshire Hathaway kaufte im ersten Quartal 2022 so viele Aktien wie noch nie
• Buffett könnte niedriges Niveau der Berkshire-Aktie für Rückkäufe nutzen
Das Jahr 2022 verlief bislang äußerst enttäuschend für die Anleger. Seit Wochen herrscht aufgrund der aggressiven Leitzinserhöhungen der internationalen Zentralbanken Tristesse auf den internationalen Börsenparketts. Während Anleger den Börsen scharenweise den Rücken kehren, dürfte Starinvestor Warren Buffett gerade jetzt wieder zur Höchstform auflaufen.
Berkshire Hathaway-Aktie auf tiefstem Stand seit April 2021
Während der S&P 500 und dabei insbesondere die schwer gewichteten Tech-Aktien bereits seit Januar scharf gen Süden rauschten, markierte Warren Buffets Holding Berkshire Hathaway im März bei 362 US-Dollar sogar noch ein Rekordhoch. Das Wertpapier von Berkshire galt zu dem Zeitpunkt als ein Fels in der Brandung: Das breit gestreute Investmentvehikel mit der äußerst stabilen Finanzlage werde vergleichsweise gut durch die Inflationsperiode kommen, lautete damals der Konsens. Doch inzwischen ist auch die Buffett-Aktie unter die Räder gekommen. Am 26. September notierte sie mit einem Preis von zwischenzeitlich 264 US-Dollar auf dem tiefsten Stand seit anderthalb Jahren und damit rund 27 Prozent unter dem Rekordhoch.
Rezession schadet Berkshire-Beteiligungen
Zurückzuführen ist die Abwärtsbewegung auf wachsende Rezessionssorgen an den Kapitalmärkten. Berkshire Hathaway ist als Mikrokosmos der US-Wirtschaft mit diversen Beteiligungen an Banken, Versicherungen, Softwareunternehmen, Einzelhandel oder auch dem Energiebereich stark konjunkturexponiert und dürfte erheblich unter einer Rezession leiden - zumindest deutlich mehr als unter einer Inflation bei einer gleichzeitig gut laufenden Konjunktur. So befinden sich einige der größten Berkshire-Beteiligungen wie Apple, Bank of America oder American Express auf Jahressicht im tiefroten Bereich. Stabilere Werte, wie Coca-Cola oder Kraft Heinz, sowie auch die gut laufenden Energiewerte wie allen voran Occicental Petroleum, können diese Schwäche nicht kompensieren. Aus diesem Grund könne es gut sein, dass die Berkshire-Aktie noch tiefer falle, wie Theron Mohamed auf "Markets Insider" vermutet.
Buffett im Bärenmarkt: Suche nach Schnäppchen
Der 92-jährige Starinvestor lässt sich durch die Börsenkrise aber nicht aus der Ruhe bringen. Im Gegenteil: Im ersten Quartal 2022 - also im Quartal, in dem Russland die Ukraine attackierte - kaufte Buffett Aktien im Wert von 51 Milliarden US-Dollar hinzu. Das stellte einen Rekordwert in seiner jahrzehntelagen Zeit als Investor dar. Es wäre für viele Beobachter wenig überraschend, wenn das "Orakel von Omaha" in den nächsten Wochen seinem Ruf als antizyklischer Investor wieder alle Ehre macht und offensiv Aktien zu günstigen Preisen einsammelt. Während des rapiden Börsenaufschwungs 2020 und 2021 hielt sich Buffett nämlich noch zurück, da er die Unternehmensbewertungen als aufgebläht betrachtete. Im laufenden Bärenmarkt könnte sich dagegen wieder der ein oder andere interessante Deal für den Altmeister anbieten. Zuletzt wurde sogar spekuliert, ob Buffett bei der krisengeschüttelten Schweizer Grossbank Credit Suisse einsteigt. Der Starinvestor fiel schon während der Finanzkrise 2008 als gewiefter antizyklicher Investor auf, als er Aktienpakete von Goldman Sachs (im Wert von 5 Milliarden US-Dollar) und von General Electric (3 Milliarden US-Dollar) zu einem Schnäppchenpreis kaufte, als kaum ein anderer Investor zu einer solchen Investition gewillt beziehungsweise fähig war.
Kauft Buffett wieder vermehrt Berkshire-Aktien zurück?
Ebenfalls wird spekuliert, dass Buffett nach Monaten der Zurückhaltung wieder vermehrt Berkshire-Aktien zurückkaufen könnte. 2021 betrug das Volumen der Rückkäufe durchschnittlich 6 Milliarden US-Dollar pro Quartal, 2022 dagegen hielt sich Buffett bislang etwas bedeckter. Im ersten Quartal 2022 betrug Buffetts Rückkaufvolumen nur noch 3,1 Milliarden US-Dollar, im April und Mai kaufte er gar keine Berkshire-Papiere, im Juni ein Paket in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar. Der verringerte Aktienrückkauf dürfte damit zusammenhängen, dass der Berkshire-CEO in den letzten Monaten attraktivere Alternativinvestments fand. Sollte die Berkshire-Aktie weiterhin auf vergünstigtem Niveau bleiben, dürfte Buffett aber wieder vermehrt zugreifen. Viele Experten halten die Berkshire-Papiere auf dem derzeitigen Niveau nämlich für unterbewertet. Beispielsweise rechnet Analyst Edward Jones laut "Börse Online" vor, dass die Holding von Warren Buffett aktuell mit dem 1,25-fachen des Buchwertes gehandelt wird. Dieses Niveau liegt deutlich unter dem historischen Durchschnitt von 1,4, was Buffett sicherlich nicht entgangen sein dürfte.
Buffetts legendär hohe Cash-Reserven
Genug Cash-Reserven für den Aktienrückkauf hat die Börsenlegende allemal: Nach "Market Insider"-Daten hielt Berkshire Ende Juni 105 Milliarden US-Dollar in Reserve - und damit 75 Milliarden US-Dollar mehr als die selbst gesteckte Mindestreserve von 30 Milliarden US-Dollar. Buffetts Stellvertreter und potenzieller Nachfolger Greg Abel nutzte derweil Berkshires Schwäche und kaufte ein großes Aktienpaket in Höhe von 68 Millionen US-Dollar für sein eigenes Depot hinzu.
Redaktion finanzen.net
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