Wirecard: Drama in mehreren Akten

Wirecard: Schwachstelle im Erfolgsmodell

Ein über Jahre hohes Umsatz- und Gewinnwachstum hat Wirecard zum Börsenhelden und das Unternehmen zu einem Schwergewicht im TecDAX gemacht. Doch die Erfolgsstory hat einen entscheidenden Haken: Sie wurde massiv mit Akquisitionen vorangetrieben, weswegen in den letzten Jahren zumeist kein freier Cashflow, sondern nach Investitionen ein hoher Zahlungsmittelabfluss zu verzeichnen war. Das ist eine entscheidende Schwachstelle, denn so bleibt die Gesellschaft für die Fortsetzung der Expansion auf eine kontinuierliche Kapitalakquise angewiesen.

Bilanz wird kritisiert

Ein unschöner Nebeneffekt der Einkaufstour ist zudem eine aufgeblähte Bilanz mit immateriellen Vermögenswerten in Höhe von fast 700 Mio. Euro, von denen wiederum knapp die Hälfte auf werttechnisch schwer greifbare "aktivierte Kundenbeziehungen" entfällt. Als Sahnehäubchen hat sich der Forderungsbestand kräftig ausgeweitet, und die Unternehmensstruktur ist recht komplex geworden.

Dubioser Bericht führt zu Meinungswandel

Auch, wenn diese Missstände immer mal wieder kritisiert wurden und das Unternehmen auch früher Ziel bereits Ziel einer Shortattacke geworden ist, hat es die Aktie bislang nicht vom Erfolgskurs abbringen können - zumindest bis zum Februar dieses Jahres. In einem schwachen Börsenumfeld sorgte ein dubioser Bericht der offensichtlich zu diesem Zweck gegründeten Researchfirma Zatarra, der Wirecard und dem Unternehmensumfeld eine Verwicklung in illegale Praktiken in der Vergangenheit vorwarf, für eine massive Beschleunigung der zuvor schon gestarteten Aktienkonsolidierung.

Wirecard: Das Modell könnte scheitern

Erstaunlich ist aber, wie nachhaltig erfolgreich die Attacke ist. Außer relativ überschaubaren Gegenbewegungen kannte die Aktie in den letzten Wochen nur noch eine Richtung: Nach unten. Das liegt auch daran, dass das Modell Wirecard nun scheitern könnte. Denn mit...

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