DAX: Überall nur Risiken
Nach dem Sprung auf ein neues Jahreshoch ist die Konsolidierung beim DAX gestartet. Kommt jetzt die große Korrektur?
Eine Kolumne von Holger Steffen. Der Nebenwerte-Spezialist und Chefredakteur vom Anlegerbrief erwirtschaftet mit seinem Musterdepot seit 1999 eine Rendite von im Schnitt 16,8% pro Jahr.
Der DAX hat ein neues Jahreshoch und damit den höchsten Stand seit dem Frühjahr 2015 erklommen. Doch die Grundstimmung ist anders als vor zwei Jahren. Damals galten Aktien als alternativlos, es folgte konsequenterweise eine zwölfmonatige Korrektur. Aktuell hingegen werden in vielen Analysen die Risiken der im letzten Dezember gestarteten Rally betont. Wir haben eine Liste der zentralen Risikofaktoren zusammengestellt.
Trump und die große Enttäuschung
Seit der US-Wahl ist Donald Trump das Dauerthema. Zur Überraschung vieler Börsianer haben sich die Märkte zunächst auf die positiven Aspekte der neuen Agenda fokussiert - nämlich Steuererleichterungen und Investitionen. Nun warnen Skeptiker vor einer großen Enttäuschung, da der defizitäre US-Staats¬haushalt keine großen Sprünge zulasse und die Protektionismuspläne erheblichen Schaden anrichten könnten. Da das Bullenlager unter institutionellen US-Anleger recht groß sein soll, stünde ein großes Reservoir von Verkäufern im Fall einer Enttäuschung bereit.
Europa vor der nächsten Krisenwelle
Auch eine politische Krise in den zerrissenen USA scheint denkbar, als deutlich wahrscheinlicher wird diese aber für die EU erachtet. Die Schuldenprobleme von Griechenland und Italien sind ungelöst, und die Union driftet nach dem Brexit auseinander. Die Wahlen in den Niederlanden und Frankreich könnte die Eurokrise zurück auf die Tagesordnung bringen.
In China platzt die Blase
Angesichts der aktuell großen Medienpräsenz der Populisten im Westen ist China als Krisenkandidat kurzfristig etwas in den Hintergrund gerückt. Vielleicht zu Unrecht, denn der Versuch der Institutionen, vorsichtig Luft aus der Kredit- und Immobilienpreisblase abzulassen, ist eine Gratwanderung. Mittlerweile fallen die Preise in vielen Städten. Ob das Experiment einer zentral gesteuerten Deeskalation am Ende gelingt, ist völlig offen.
Fazit zum DAX
Eine Trump-Enttäuschung, eine globale Protektionismuswelle, die nächste Runde der Eurokrise oder eine Verselbständigung des Abschwungs in China - das sind nur die nach unserem Eindruck meist diskutierten Risikofaktoren der jüngsten Zeit. Hinzu kommen noch die Zinswende in den USA als Belastungsfaktor, das latente Risiko von großen Terroranschlägen (gerade zu wichtigen Wahlen in Europa) und technische Marktfaktoren. So ist insbesondere die US-Börse Nasdaq stark überhitzt und reif für eine große Korrektur. In längeren Jahrzehnt-Zyklen haben diese oftmals in der zweiten Jahreshälfte von 7er-Jahren stattgefunden. Steht also angesichts dieser Risiken ein herber Rückschlag unmittelbar bevor? In der nächsten Ausgabe beleuchten wir die Chancen - und liefern Ihnen unser Fazit zur aktuellen Marktlage.
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- Der "Anlegerbrief" hält folgende in diesem Artikel analysierte Aktien in seinen Modellportfolios: - (keine)
- In einem Zertifikat auf den Value-Stars-Deutschland-Index (ISIN DE000LS8VSD9), für den die Anlegerbrief Research GmbH ein entgeltliches Beratungsmandat hat, sind der folgende in diesem Artikel analysierte Aktien enthalten: - (keine).
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