Der Anlegerbrief Holger Steffen

DAX: Probleme lauern an allen Ecken

02.05.16 10:53 Uhr

DAX: Probleme lauern an allen Ecken | finanzen.net

Der DAX ist vorerst an der Marke von 10.000 Punkten nach oben abgeprallt. Zahlreiche Problemfelder begrenzen aber aktuell das Potenzial.


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DAX im statistisch schwächeren Börsenhalbjahr

War da was im Februar? Die Aktienanleger haben die Krise abgehakt, Dow Jones und S&P 500 stehen kurz vor dem Allzeithoch und der DAX arbeitet daran, den Abwärtstrend der letzten zwölf Monate zu knacken. Im Mai beginnt allerdings das statistisch schwächere Börsenhalbjahr, und mehrere Probleme könnten dann wieder stärker in den Blickpunkt geraten.

Wachstumsschwäche in wichtigen Ländern

Mit der Konjunkturdynamik ist es aktuell nicht zum Besten bestellt, der IWF hat im A¬pril die Prognose für die globale Wachstumsrate in 2016 um 0,2 Prozentpunkte auf 3,2 % nach unten revidiert. Das hat aber ausnahmsweise mal nichts mit China zu tun, denn die Schätzung für die BIP-Entwicklung im Reich der Mitte wurde dank eines großen staatlichen Stimulus um 0,2 Prozentpunkte auf 6,5 % nach oben revidiert. In anderen wichtigen Ländern zeigt der Trend aber nach unten. Die USA haben gerade ein enttäuschendes Plus von lediglich 0,5 % für die ersten drei Monate vermeldet, im Gesamtjahr rechnet der IWF noch mit 2,4 % (-0,2 %). Besonders steil abwärts geht es trotz aller Belebungsversuche aber mit Japan, hier liegt die Revision sogar bei -0,5 Prozentpunkten auf ein Wachstum von 0,5 %, für 2017 sieht der IWF sogar eine Schrumpfung voraus.

Japan, Griechenland und der Brexit

Das ohnehin hoch verschuldete Japan könnte damit langsam aber sicher auf eine ernsthafte Krise zusteuern. Etwas besser sieht es dagegen dank einer robusten Konjunkturdynamik in der Eurozone aus. Das durchschnittliche staatliche Budgetdefizit ist im letzten Jahr von 2,6 auf 2,1 % gesunken. In den Krisenländern im Süden ist aber nicht wirklich Land in Sicht, ohne Bereinigung um Hilfen für die Banken waren die Defizite in Griechenland (7,2 %), Spanien (5,1 %) und Portugal (4,4 %) trotz jahrelanger Sparbemühungen weiter sehr hoch. Das könnte Europa noch mal zu einem Krisenherd machen, vor allem dann, wenn die EU nach einem möglichen Austrittsbeschluss der Briten (Brexit) ohnehin angeschlagen wäre.

Fazit zum DAX

Noch ist es ruhig an den Märkten, die Krisensorgen sind verdrängt und die Stimmung hat sich verbessert. Trotzdem...

Anlegerbrief-Kolumne


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