DAX: Im Würgegriff der Finanzwerte

Die DAX-Welt könnte so schön sein, wären da nicht die lästigen Finanzwerte, die einfach kein Mittel gegen den Abwärtstrend finden. Droht noch größeres Unheil?
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Die US-Indizes bleiben in Schlagdistanz zu ihren Allzeithochs, der DAX hingegen kämpft um die Marke von 10.500 Punkten und bewegt sich damit immer noch mehr als 15 % unter dem Top aus 2015. Dennoch würde die Wahrscheinlichkeit für eine nachhaltige Trendwende nach einer anderthalbjährigen Konsolidierungsphase deutlich ansteigen, wenn sich der DAX über diesem Niveau festsetzen könnte. Der Mangel an Alternativen sorgt dabei zwar für kräftigen Rückenwind, aber die Finanzwerte bleiben ein Stimmungskiller.
Der Kollateralschaden
Die extrem offensive Geldpolitik der EZB gilt als wichtiger Kurstreiber für Aktien. Die Notenbank nimmt im großen Stil Anleihen aus dem Markt und vergrößert damit den Anlagenotstand - zumal nicht zuletzt deswegen festverzinsliche Wertpapiere keine adäquaten Renditen mehr abwerfen. Aktien scheinen alternativlos, aber nicht alle Sektoren drängen sich auf. Denn Finanzwerte und besonderes die Banken leiden massiv unter dem Notenbankkurs. Die Zinsmargen sind kräftig gesunken, Liquidität wird mit Strafzinsen belegt und das Anleihengeschäft hat unter den Minizinsen enorm gelitten. Gerade die Banken suchen daher verzweifelt nach neuen Einnahmequellen.
Zweifel an der Stabilität
Dass sich der Sektor nach den Exzessen im Vorfeld der Finanzkrise 2008/09 gesundschrumpfen muss, ist weitgehend unstrittig. Nun wächst allerdings die Sorge, dass die Patienten die Therapie nicht überleben. In der ganzen Woche war es ein heißes Thema, ob der deutsche Staat einspringt, um die Deutsche Bank zu retten - wegen der drohenden Strafzahlung in Höhe von 14 Mrd. US-Dollar in den USA. Zwar sind sich die Branchenbeobachter weitgehend einig, dass der Betrag noch deutlich reduziert wird (darauf setzt auch die Deutsche Bank), dennoch will es dem Management partout nicht gelingen, den Markt zu beruhigen. Die Aktie ist auf ein neues Allzeittief abgesackt, der Abschlag zum Jahresbeginn beträgt mehr als 50 %.
Fazit zum DAX
Ein solches Signal kann nicht ignoriert werden, die Deutsche Bank findet kein Rezept gegen die fatale Mischung aus Altlasten und schwierigen Rahmenbedingungen, und das ist angesichts der hoch gehebelten Bilanz - bei einer Bilanzsumme von 1,8 Bio. Euro beträgt das Eigenkapital 66,8 Mrd. Euro -brisant. Wir sehen in dem Damoklesschwert der Banken einen starken Grund für die Underperformance des DAX gegenüber den US-Pendants. Eine Pleite würde den Markt schwer erschüttern, zuvor dürfte allerdings der Staat einschreiten. Dennoch: Die Banken werden ein belastendes Thema für den Index bleiben, Besserung ist nicht in Sicht.
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