DAX: Alles im grünen Bereich
Der steile kurzfristige Aufwärtstrend beim DAX hat zuletzt etwas an Momentum verloren, aber die Perspektiven bleiben aussichtsreich.
Eine Kolumne von Holger Steffen. Der Nebenwerte-Spezialist und Chefredakteur vom Anlegerbrief erwirtschaftet mit seinem Musterdepot seit 1999 eine Rendite von im Schnitt 16,8% pro Jahr.
Im Sommer wirkte der DAX angeschlagen, trotz robuster US-Indizes taumelte der deutsche Leitindex, gebeutelt vom Dieselskandal und einem starken Euro, nach unten. Gerade in dem Moment, in dem ein großes technisches Kaufsignal drohte, gelang dann allerdings eine beeindruckende Wende mit einem 700-Punkte-Spurt. Es sieht so aus, als müsste der Beginn der Baisse mal wieder vertagt werden.
Technisch ist die Wende geschafft
Nach einer langen Hausse, die im Prinzip schon 2009 gestartet ist, auch wenn sie beim DAX zwischenzeitlich von Mini-Baissephasen zwei Mal unterbrochen wurde, steht weiterhin die große Wende im Raum. Dementsprechend aufmerksam muss verfolgt werden, ob der deutsche Leitindex ein großes Top ausbildet. In diesem Jahr schien das möglich, nach dem Anstieg auf ein neues Allzeithoch bewegte sich der DAX in einem Rounding-Top, einer halbkreisförmigen oberen Umkehrformation. Ein Bruch der 200-Tage-Linie und ein Fall unter die Unterstützung zwischen 11.850 und 11.900 Punkten (die Zwischentiefs aus dem März und dem April) hätten das Top zumindest vorerst vollendet. Doch es kam anders: Der DAX ist von der 200-Tage-Linie nach oben abgeprallt und hat im Anschluss auch das Zwischenhoch aus 2015 wieder geknackt. Die jüngste Bewegung kann als erfolgreicher Test des Ausbruchs über das frühere Hoch gewertet werden.
Fundamentaldaten sorgen für Rückenwind
Technisch bewegt sich der DAX damit im grünen Bereich, ein Anstieg auf ein neues Allzeithoch könnte den nächsten Hausseschub auslösen. Fundamental sollte der Rückenwind dafür ausreichen, die ersten Indikationen zu den Industrie-Einkaufsmanagerindizes im September haben für Deutschland (+1,3 auf 60,6 Punkte) und die Eurozone (+0,8 auf 58,2 Punkte) sehr robuste Werte ergeben, die auf einen anhaltenden Aufschwung hinweisen. Auch das Sentiment der Anleger steht dem nicht im Weg. Zwar hat der Bullenanteil beim Börse Frankfurt Sentiment Index zuletzt deut¬¬¬¬¬¬¬lich zugelegt, und das sowohl bei institutionellen Investoren als auch bei Privatanlegern. Das wurde aber von stark steigenden Kursen begleitet, und es ist der erste Bullenvorstoß nach Monaten mit einer verhaltenen Stimmung. Dementsprechend dürfte der Anpassungsprozess der Anleger, also der Abbau von zu niedrigen Investitionsquoten, nach unserer Einschätzung noch nicht abgeschlossen sein.
Fazit zum DAX
Der DAX hat im Spätsommer eine kritische Phase hervorragend gemeistert und unter technischen Gesichtspunkten ein positives Signal generiert. Auch fundamental spricht nicht viel für eine große Trendwende, die Industriekonjunktur präsentiert sich weiterhin robust. Da die Anleger unter Sentimentgesichtspunkten eher unterinvestiert erscheinen, kann die Hausse weitergehen.
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