Anleger verunsichert

Konjunkturskepsis nimmt zu: DAX büßt bis zum Handelsende deutlich ein

20.08.20 17:36 Uhr

Konjunkturskepsis nimmt zu: DAX büßt bis zum Handelsende deutlich ein | finanzen.net

Der deutsche Aktienmarkt wurde am Donnerstag merklich ausgebremst.

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Der DAX begann den Donnerstagshandel verlustreich mit einem Minus von 1,14 Prozent auf 12.829,39 Punkte und blieb im Tagesverlauf sichtlich schwächer. Zum Handelsende verbuchte der deutsche Leitindex einen Abschlag von 1,14 Prozent auf 12.830 Zähler.

Damit hielt sich der Leitindex aber weiter im Bereich um die 12.750 bis 12.850 Zähler, der charttechnisch betrachtet stützend wirkt. Am Nachmittag veröffentlichte US-Konjunkturdaten, die schwächer als erwartet ausgefallen waren, wirkten sich indes zunächst nicht zusätzlich belastend aus.

Anziehende Corona-Infektionszahlen und warnende Worte der US-Notenbank mit Blick auf die Wirtschaftslage verunsicherten am Donnerstag die Anleger. Hinzu kommt die anhaltende Sorge um den Handelsstreit zwischen den USA und China. Zudem setzt US-Präsident Donald Trump auch in Sachen Iran auf Konfrontation.

Fed-Protokoll bringt negative Impulse

Am Vorabend hatte die US-Notenbank Federal Reserve die wirtschaftlichen Unsicherheiten aufgrund der Corona-Pandemie hervorgehoben und eine langsamere Erholung für die weltgrößte Volkswirtschaft prognostiziert. Einige Mitglieder der US-Notenbank hatten sich zugleich dafür ausgesprochen, "irgendwann" für mehr Klarheit beim künftigen Zinspfad zu sorgen, während es im letzten Protokoll noch hieß, dass dies auf einem der nächsten Treffen geschehen solle.

"Ganz so eilig wie es einige am Markt erwartet haben, hat es die Fed dann doch nicht mit einer weiteren Lockerung ihrer Geldpolitik", kommentierten die Analysten der Commerzbank. Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners sieht nun "neue Probleme für die Börsen". Die Prognose der US-Notenbank passe nicht zu den steil nach oben gelaufenen Aktienindizes. "Lange Zeit galt die Fed als ultimativer Retter am Aktienmarkt. Jetzt verdirbt ausgerechnet sie die Party."

Frische US-Jobdaten - über 1 Million Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe

US-Arbeitsmarktdaten sorgen am Mittag nicht für Entlastung. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 15. August wider Erwarten zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 135.000 auf 1.106.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 923.000 vorhergesagt.

Für die Vorwoche wurde der Wert nach oben revidiert, auf 971.000 von ursprünglich 963.000. Der gleitende Vierwochendurchschnitt verringerte sich gegenüber der Vorwoche um 79.000 auf 1.175.750.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires

Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag

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