DAX beendet schwankungsreichen Tag mit Defizit
Zum Start in die neue Handelswoche zeigte sich der deutsche Aktienmarkt überwiegend mit negativen Vorzeichen. Nur kurzzeitig konnte der DAX Gewinne verbuchen
Nach der letztlich positiven Vorwoche ging es am Montag zum Handelsstart wieder abwärts: Der DAX stieg mit einem Verlust von 1,1 Prozent bei 12.194,48 Punkten in den Montagshandel ein. Danach ging es zeitweise gen Norden, diese Aufwärtstendenz findet am Mittag jedoch wieder ein jähes Ende. Zur Schlussglocke büßte der deutsche Leitindex 0,55 Prozent auf 12.262,97 Zähler ein.
Die Richtungssuche gehe weiter, erklärte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners. Aktuell sei der DAX von seinem im Juni erreichten jüngsten Hoch genau so weit entfernt wie von seinem jüngsten Tief. "Für die Anleger ist nicht klar zu erkennen, wohin die Reise an den Börsen gehen wird." Sie seien in einem Dilemma, da sie bei möglichen Kursanstiegen zwar dabei sein wollten, zugleich aber Angst hätten, dass der Markt noch einmal nach unten wegbrechen könnte. "Entscheidend ist und bleibt die Frage, ob und in welchem Umfang es bei einer zweiten Infektionswelle zu erneuten Lockdowns kommt", sagte Martin Utschneider vom Bankhaus Donner & Reuschel.
Änderungen im Leitindex wurden wirksam
Zum Handelsauftakt wurden die Indexänderungen der Deutschen Börse wirksam: Erstmals seit der Einführung des DAX ist die die Lufthansa nicht mehr in der ersten Börsenliga vertreten. Sie musste in Folge des massiven Kurseinbruchs in der Corona-Krise ihren Platz räumen. In die erste Börsenliga aufgestiegen ist dafür der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen.
Krimi um Wirecard geht weiter
Unter den Einzelwerten stand im DAX weiterhin der Zahlungsdienstleister Wirecard im Blick, dem wohl spätestens im September das Aus im deutschen Leitindex droht. Der Bilanz-Skandal spitzt sich immer weiter zu. Inzwischen geht der DAX-Konzern davon aus, dass Bankguthaben auf Treuhandkonten in Höhe von insgesamt 1,9 Milliarden Euro, die bisher als Aktivposten ausgewiesen waren, "mit überwiegender Wahrscheinlichkeit nicht bestehen". Die vorläufigen Einschätzungen für 2019, die Zahlen für das erste Quartal und die Prognosen für 2025 wurden daher zurückgenommen. Banken könnten Wirecard zudem nun den Geldhahn abdrehen.
Redaktion finanzen.net, dpa-AFX und Reuters
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