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Aufkommende Rezessionsängste: Morgan Stanley rät zu dieser Strategie

17.09.19 19:50 Uhr

Aufkommende Rezessionsängste: Morgan Stanley rät zu dieser Strategie | finanzen.net

Immer mehr Belastungsfaktoren treiben die Anleger weltweit um. So sorgen der US-chinesische Handelsstreit, der Brexit, der Konflikt mit Iran und sich eintrübende Wirtschaftsaussichten an den Märkten für allgemeine Unsicherheit. Vor diesem Hintergrund rät Morgan Stanley zu folgender Strategie.

Werte in diesem Artikel
Indizes

20.774,8 PKT 34,0 PKT 0,16%

5.968,2 PKT 19,5 PKT 0,33%

• Rezessionsängste mehren sich
• Defensive Titel schon jetzt gefragt
• Arbeitsmarkt entscheidet über Eintreten des Abschwungs

Unsicherheitsfaktoren belasten das internationale Börsenumfeld

Weltweit bestehende Unsicherheitsfaktoren sowie gesenkte Wirtschaftsprognosen schüren verstärkt Rezessionsängste an den internationalen Märkten. So sendeten der US-amerikanische, der britische und der deutsche Anleihenmarkt mit inversen Zinskurven bereits Alarmsignale. Und auch immer mehr Experten warnen vor einem bevorstehenden Abschwung. So fiel der ifo-Index im vergangenen Monat auf den niedrigsten Wert seit November 2012, wofür laut Meinung der Ökonomen insbesondere der sino-US-amerikanische Handelszwist verantwortlich gemacht werden könne. Aus diesem Grund sah sich jüngst auch die US-Notenbank Fed genötigt, den Leitzins erstmals seit 2008 zu senken, wobei viele Börsianer von einer weiteren Senkung beim nächsten Zinsentscheid ausgehen.

Defensive Titel und Anleihen gefragt

Doch auch in rauen Börsenzeiten gibt es Möglichkeiten für Anleger, ihre Vermögenswerte zu sichern und sich für schwierige Zeiten zu wappnen. So seien schon jetzt Wachstumsaktien weniger gefragt, Verbraucherwerte dagegen beliebter geworden, wie Morgan Stanley-Analyst Mike Wilson gegenüber CNBC bemerkte. Darüber hinaus würden Anleger auch schon jetzt vermehrt Anleihen kaufen. Laut Wilson seien dies auch die richtigen Mittel, sich vor einer nahenden Rezession zu schützen. Allerdings ist er auch der Meinung, dass ein merklicher Wirtschaftsabschwung nicht zwangsläufig auch einen Kursrutsch am Aktienmarkt zur Folge haben müsse, eben dadurch, dass Anleger sich schon jetzt auf diese Möglichkeit vorbereiten, wie er gegenüber CNBC verlautete. Lediglich bei Wachstumswerten sei Vorsicht geboten, da hier eine Rezession noch nicht eingepreist sei. Verbraucherwerte würden bereits jetzt den Markt outperformen und sollen dies wahrscheinlich auch weiterhin tun. Zwar würde ein Wirtschafsabschwung auch diese etwas im Wert sinken lassen, jedoch sei das Abwärtspotential weitaus geringer als bei Wachstumsaktien. In einer Notiz an Kunden empfahl er konkret Aktien wie Disney, Coca-Cola, NextEra Energy und Procter & Gamble, wie CNBC berichtet.

Neben defensiven Titeln empfahl Wilson Kunden in einem Bericht darüber hinaus einen Pairs Trade, mit einer Short-Position auf den NASDAQ 100, der viele Wachstumsaktien enthält, und einer Long-Position auf den S&P 500, den Wilson bis Mitte 2020 bei 2.750 Punkten sieht. Zuletzt notierte der marktbreite Index bei rund 3.000 Punkten.

Beginn der Rezession hängt am Arbeitsmarkt

Dass sich die US-Wirtschaft derzeit schon verlangsamt, ist für Wilson ausgemachte Sache. Ob es jedoch zu einer ausgewachsenen Rezession kommt, hängt seiner Meinung nach vom US-Arbeitsmarkt ab. Sollten die Konjunkturdaten in den USA zeigen, dass die Arbeitslosenrate zulegt und Unternehmen vermehrt Stellen streichen, sei die Rezession angebrochen. Die Daten, die Anfang September veröffentlicht wurden, hatten eine etwas schwächere Entwicklung auf dem US-Arbeitsmarkt offenbart. So war der Stellenausbau weniger stark angestiegen als im Vorfeld erwartet. Allerdings waren Löhne und Gehälter stärker gewachsen als vorausgesehen. Die Arbeitslosenrate verblieb unverändert bei 3,7 Prozent. Wie Morgan Stanley prophezeit, könnten auch hier weitere Eskalationen in der Zollspirale zu einer Verschlechterung führen.

Redaktion finanzen.net

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