Börsenexperte hält Angst vor Corona-Auswirkungen für übertrieben
Der Corona-Ausbruch hält Anleger weltweit weiterhin in Atem. Auch an den Aktienmärkten ist eine verstärkte Volatilität zu spüren, auch wenn viele Indizes zu neuen Höchstständen zurückgefunden haben. Ray Dalio hält Sorgen um die Folgen des Coronavirus ebenfalls für übertrieben - und sieht andere Probleme im Fokus.
• Coronavirus weiterhin bestimmendes Thema
• Ray Dalio hält Angst für übertrieben
• Andere Probleme seien langfristig wichtiger
Wenige Monate sind vergangen, seit der Coronavirus erstmals in der chinesischen Handelsstadt Wuhan auftauchte. Der sprunghafte Anstieg der Zahl infizierter Personen in China und auch in anderen Ländern führte zeitweise zu großer Unsicherheit an den internationalen Aktienmärkten. Viele Anleger fühlten sich an den Ausbruch der SARS-Pandemie vor sieben Jahren erinnert, die zu großen Verwerfungen an den Kapitalmärkten führte. Jedoch hat die Corona-Lungenkrankheit schon jetzt mehr Infizierte und Todesopfer zu verantworten, als es 2003 der Fall war. Jedwede Nachricht zu aktuellen Situation der Coronavirus-Thematik zeigte dementsprechend an den Börsen bisher große Wirkung.
Ray Dalio gibt Entwarnung
Ray Dalio, Hedgefonds-Manager bei Bridgewater, gab zwar erst Anfang des Monats zu, dass er grundsätzlich wenig über Pandemien wisse und aufgrund dessen beim Anlegen auf eine Strategie der "Diversifikation über geografische Standorte, über Anlageklassen und über Währungen" setze, schlug auf einer Konferenz in Abu Dhabi nun jedoch andere Töne an.
So verlautete er, dass die Angst vor den Auswirkungen des Coronavirus am Kapitalmarkt von Anlegern "wahrscheinlich für etwas übertrieben" halte, wie Bloomberg berichtete. So gab sich der Manager optimistisch, dass in "einem oder zwei Jahren" der Virus, "weit jenseits von dem sein wird, über das alle Leute reden".
Aktienmärkte größtenteils erholt
Tatsächlich konnten sich viele der wichtigsten internationalen Indizes trotz noch immer anhaltender Virussorgen auf neue Höchststände schieben. Allerdings seien diese Rekorde mit Vorsicht zu genießen, meinen Experten der Landesbank Hessen-Thüringen gegenüber der Deutschen Presseagentur: "Dass in einem solchen Umfeld Rekordstände an den internationalen Börsenplätzen erzielt wurden, eröffnet Potenzial für Korrekturen". In diesem Zusammenhang sollten Anleger wichtige Stimmungsindikatoren im Blick behalten, die noch in dieser Woche auf dem Plan stehen. Diese dürften einen besseren Einblick auf die tatsächlichen wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie geben.
Anleger sollten andere Faktoren im Blick behalten
Dalio hält das aktuelle Marktumfeld ebenfalls nicht für ganz bedenkenlos. Themen, die Anleger weltweit im Blick behalten sollten sind seiner Meinung nach der wachsende Graben zwischen arm und reich und innerhalb der Politik. Daneben sei auch der wachsende Einfluss Chinas insbesondere auf den internationalen Wettbewerb ein wichtiger Aspekt, den es nicht zu unterschätzen gelte.
Auch die Themen Technologie und Umwelt würden weiterhin an Bedeutung gewinnen. Denn zwar befänden sich die Märkte derzeit schon im elften Jahr des Bullenmodus, sollte es zu einem Abschwung kommen, "sei das in einem, zwei oder drei Jahren", dann wären es vor allem diese Themen, über die sich Anleger sorgen machen müssten.
Redaktion finanzen.net
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