AIXTRON-Aktie unter Druck: Sorgen über Marktanteilsverluste belasten
Sorgen über mögliche Marktanteilsverluste haben die Aktien des Anlagenbauers für die Chipindustrie AIXTRON am Mittwochmorgen belastet.
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Hintergrund ist eine Studie des Analysten Martin Jungfleisch von der französischen Bank Exane BNP Paribas. Er stufte die Papiere gleich doppelt ab - von "Outperform" auf "Underperform" -, nachdem er das Kursziel um rund ein Drittel auf 21 Euro zusammengestrichen hatte. Die AIXTRON-Aktien fielen via XETRA zum Handelsstart um 4,5 Prozent auf 21,91 Euro, und damit auf ein Tief seit Mitte 2022. Schlussendlich zeigten sich die Papiere noch 4,70 Prozent schwächer bei 21,91 Euro.
Das vergangene Jahr dürfte der Höhepunkt der Auslieferungen von Siliziumkarbid (SiC)-Fertigungsanlagen gewesen sein, schrieb Jungfleisch in seiner Studie. In diesem Geschäftsbereich drohten AIXTRON nun Marktanteilsverluste. Der Experte schätzt, dass der MDAX-Konzern 2023 rund 35 des Umsatzes mit Anlagen zur Herstellung von SiC-Halbleiterwafern erzielt hat - eine Nachfrage, die hauptsächlich durch die E-Mobilität getrieben werde. "Während 2024 aufgrund der schwächeren Endmarktnachfrage bereits als Übergangsjahr gilt, erwarten wir auch für 2025/26 keine nennenswerte Erholung der Anlagenlieferungen."
Der Grund sei, dass Hersteller von Elektronikchips von der Produktion von Wafern mit einem Durchmesser von 150 Millimeter auf solche mit 200 Millimeter übergingen, erklärt der Experte. Daher dürften sie anfangs vor allem auf Einzelwafer-Anlagen setzen, statt auf Anlagen für die Massenproduktion, also auf Batch-Anlagen, in denen mehrere Wafer gleichzeitig beschichtet werden.
Vor diesem Hintergrund hält Jungfleisch die Markterwartungen für die Gewinnentwicklung von AIXTRON für 2025 und 2026 für zu hoch, auch wenn er mit einem starken Wachstum des Geschäfts mit Anlagen zur Herstellung von Galliumnitrid (GaN)-Halbleitern rechnet. Dieses Geschäft sollte von der Nachfrage im Zusammenhang mit neuen Anwendungen in Bereichen mit höheren elektrischen Spannungen wie Rechenzentren und Erneuerbare Energien profitieren.
Die Furcht vor einer nachlassenden Nachfrage hatte die Aktien bereits Ende März erfasst. Da hatte Analyst Michael Kuhn von der Deutschen Bank auf offenbar "substanzlose" Marktspekulationen als Grund für den Kursrückgang verwiesen, denen zufolge AIXTRON vor dem Verlust der wichtigen Kunden Wolfspeed und ON Semiconductor stehe. Diese entbehrten laut Unternehmensaussagen jedweder Grundlage.
Eine Sprecherin von AIXTRON hatte in diesem Zusammenhang Ende März betont, dass das Unternehmen bei SiC-Anlagen mit Blick auf bestehende Kunden keine Marktanteilsverluste sehe und sogar neue Kunden gewinne. AIXTRON erwarte hier Marktanteilsgewinne. Zudem habe man positives Feedback von Wolfspeed und ON Semi erhalten.
Beruhigen konnte das Investoren bisher nicht. Neben den Nachfragesorgen hatten zuletzt zudem Bedenken hinsichtlich weiterer Exportbeschränkungen westlicher Staaten für Halbleitertechnologie nach China teils auf die Stimmung für Chipindustrie-Ausrüster gedrückt. Im bisherigen Jahresverlauf summieren sich die Kursverluste von AIXTRON mittlerweile auf 43 Prozent.
Trotz der hohen Kursverluste notieren die AIXTRON -Aktien längerfristig gesehen aber weiterhin im Plus - nach 4 deutlichen Gewinnjahren in Folge. Zum Vergleich: Ende 2019 hatten die Aktien noch gut 8,5 Euro gekostet.
/mis/niw/stk
FRANKFURT (dpa-AFX)
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