SMA Solar enttäuscht mit Ergebnisausblick - Aktie massiv unter Druck

Das nordhessische Unternehmen will sein operatives Ergebnis im laufenden Jahr deutlich steigern. Bereits im vergangenen Jahr war der im TecDAX notierten Gesellschaft dank einer hohen Nachfrage nach Geräten für Großkraftwerke die Wende gelungen. Nun soll auch das Geschäft mit Batteriespeichern neuen Schub liefern.

Für das laufende Jahr prognostiziert der Vorstand ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 80 bis 120 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Das wäre deutlich mehr als die bislang nach vorläufigen Zahlen erwarteten 30 bis 33 Millionen Euro für das vergangene Jahr. SMA Solar kann von seiner Umstrukturierung und den damit verbundenen Kosteneinsparungen profitieren. Unter anderem strich das Unternehmen hierfür massiv Stellen.

Der Umsatz soll im laufenden Jahr 950 Millionen bis 1,05 Milliarden Euro erreichen. Damit bliebe der Solartechnik-Hersteller auf dem Niveau von 2015. Das liegt laut SMA daran, dass das erwartete Marktwachstum vor allem in den Regionen mit dem größten Preisdruck stattfindet. Insgesamt rechnet der Vorstand mit einem globalen Wachstum des Photovoltaik-Marktes um 18 Prozent auf 60 Gigawatt in diesem Jahr.

SMA Solar ist mit dem Bau so genannter Wechselrichter groß geworden, die den Gleichstrom der Solaranlage in den haushaltsüblichen Wechselstrom umwandeln. Das Unternehmen war von der schwierigen Lage in der Solarbranche schwer in Mitleidenschaft gezogen worden und hat verlustreiche Jahre hinter sich. Das Management schlug deshalb einen harten Sanierungskurs ein.

VOR ZWEI TAGEN TOP, NUN FLOP

Vor zwei Tagen erst hatte der Produzent von Solar-Wechselrichtern mit starken Geschäftszahlen für 2015 bei Anlegern und Analysten gepunktet. Die Aktien hatten daraufhin zeitweise im zweistelligen Prozentbereich bis auf 54,98 Euro zugelegt. Davon ausgehend haben sie inzwischen wieder gut 16 Prozent eingebüßt.

Ein Börsianer hatte jedoch bereits mit einer vorsichtigen Jahresprognose von SMA gerechnet. Dies verschaffe dem Unternehmen nämlich Spielraum für eine Anhebung der Ziele im Lauf des Jahres, so wie es SMA bereits 2015 gleich mehrmals getan habe. Vor diesem Hintergrund dürften die Marktschätzungen für den operativen Gewinn zu erreichen sein. Den aktuellen Kursrutsch hält der Marktteilnehmer übertrieben.

Die SMA Solar-Aktie büßt im Xetra-Handel am Freitag zwischenzeitlich rund 11 Prozent ein. Das Papier war in den vergangenen Wochen indes gut gelaufen.

NIESTETAL (dpa-AFX)