Commerzbank: Lockdown würde Konjunkturerholung stoppen
Ein erneuter Lockdown mit einem teilweisen Herunterfahren des öffentlichen Lebens wird nach Einschätzung der Commerzbank die konjunkturelle Erholung in Deutschland stoppen.
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Sollten neue harte Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie wie vorgeschlagen beschlossen werden, rechnet Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer in den Monaten Oktober bis Dezember nicht mehr mit einem Wachstum der Wirtschaftsleistung. "Stattdessen würden wir uns über eine schwarze Null freuen", schreibt der Ökonom am Mittwoch in einer Analyse. Bisher hatte die Commerzbank für das vierte Quartal ein Wirtschaftswachstum von einem Prozent im Quartalsvergleich erwartet.
Im Fall eines erneuten Lockdowns steige das Risiko einer zweiten Rezession deutlich, warnte Krämer. Der Chefvolkswirt der Bank weist darauf hin, dass viele deutsche Unternehmen noch wegen des ersten Lockdowns im Frühjahr "sehr geschwächt sind". "Man kann die Wirtschaft nicht wie eine Lampe ein- und abschalten, ohne dass es zu massiven Schäden kommt", gab der Ökonom zu Bedenken.
Trotz aller Risiken sei aber eine erneute schwere Rezession in Deutschland eher unwahrscheinlich, sagte Krämer. "Die Menschen und die Unternehmen haben mittlerweile gelernt, mit dem Virus umzugehen, und machen nicht mehr wie im Frühjahr einfach dicht." Im zweiten Quartal war die deutsche Wirtschaft wegen der harten Maßnahmen in den Monaten März und April um 9,7 Prozent eingebrochen.
Außerdem verwies der Commerzbank-Ökonom auf die asiatischen Volkswirtschaften, die nach der Corona-Krise wieder ordentlich wachsen. Mit China ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt vergleichsweise schnell aus der Krise herausgekommen. Vor allem die konjunkturelle Erholung in China stütze die stark vom Export abhängige deutsche Industrie, sagte Krämer.
/jkr/bgf/jha/
FRANKFURT (dpa-AFX)
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