Aktivist an Bord

Ackman greift bei Starbucks zu: Was droht der Kaffeehauskette jetzt?

30.10.18 18:13 Uhr

Ackman greift bei Starbucks zu: Was droht der Kaffeehauskette jetzt? | finanzen.net

Der US-amerikanische Hedgefonds-Manager Bill Ackman hat sich mit einem millionenschweren Aktienpaket bei Starbucks eingekauft. Was hat der aktivistische Investor nun vor?

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Laut einer Mitteilung des von Bill Ackman geleiteten Hedgefonds, Pershing Square Capital, besitzt die Vermögensverwaltung nun rund 15,2 Millionen Starbucks-Aktien. Bei einem gegenwärtigen Kurs von 58 US-Dollar pro Anteilsschein entspricht das Aktienpaket einem Wert von über 880 Millionen US-Dollar.

Die Kaffee-Wette

Mit dieser enormen Beteiligung verfügt Ackman nun über mehr als ein Prozent der an der Börse verfügbaren Starbucks-Aktien. Die Kaffeehauskette bringt es derzeit auf eine Marktkapitalisierung von knapp 78 Milliarden US-Dollar.

Perfektes Market-Timing

Die seit Jahren seitwärtslaufende Starbucks-Aktie hat es dem US-Milliardär scheinbar angetan. So teilte seine Fondsgesellschaft mit, dass es sich nun um die "seltene Gelegenheit, eines der besten Unternehmen der Welt zu einem Abschlag zu besitzen" handelte. Nach eigenen Angaben gelang es der Beteiligungsgesellschaft nämlich, die Starbucks-Aktien zu einem Durchschnittspreis von 51 US-Dollar pro Stück zu kaufen.

Seit 2015 gelingt es der Aktie nicht, die Marke von 60 US-Dollar nachhaltig zu überschreiten. Zwar notierte die Aktie in den zurückliegenden drei Jahren schon mehrfach über dieser Marke, jedoch konnte sie dieses Niveau nie nachhaltig verteidigen. Am 29. Juni 2018 notierte die Aktie mit einem Preis von 47,37 US-Dollar sogar auf dem Level vom Frühjahr 2015. Mit einem durchschnittlichen Kaufpreis von 51 US-Dollar pro Aktie ist es Ackmans Team somit gelungen, die Anteile am unteren Ende des zurückliegenden Seitwärtstrends zu erwerben.

Ackman löste den Rebound aus

Die Nachricht über die Beteiligung von Pershing Square Capital an Starbucks beflügelte in den zurückliegenden Tagen nicht nur die Aktie, sondern auch die Spekulationen über die Absichten von Bill Ackman. Diese dürften jedoch jetzt schon klar sein, denn Bill Ackman möchte mit diesem Deal das Vertrauen seiner Investoren zurückgewinnen. Sein Fonds hatte in den zurückliegenden Jahren mit erheblichen Mittelabflüssen zu kämpfen. Denn das von Ackman verwaltete Portfolio reduzierte sich in den vergangenen drei Jahren um mehr als die Hälfte. Aktuell kümmert sich der Pershing Square Capital Hedgefonds noch um Einlagen in Höhe von rund 10 Milliarden US-Dollar.

100 Millionen US-Dollar Buchgewinn

Der Starbucks-Deal von Bill Ackman ist nun die beste Möglichkeit, um seinen Mega-Verlust mit Herbalife zu kompensieren und neues Vertrauen bei seinen Anlegern zu gewinnen. Laut Analysten soll der Hedgefonds-Manager mit dem missglückten Leerverkauf auf den US-Diätprodukte-Hersteller Herbalife eine dreistellige Millionensumme vernichtet haben. Im Gegensatz zu dieser fehlgeschlagenen Shortattacke entwickelt sich die neue Starbucks-Beteiligung jedoch blendend. Mit einem aktuellen Preis von rund 58 US-Dollar steht die Starbucks-Aktie nämlich schon 7 US-Dollar über dem Kaufkurs des Fonds. Bei 15,2 Millionen gehaltenen Aktien entspricht dieses fast 14-prozentige Kursplus also einem Buchgewinn von über 100 Millionen US-Dollar.

Kommt nun der Ausbruch aus dem langjährigen Seitwärtstrend?

Jedoch ist das Kurspotenzial der Starbucks-Aktie laut Pershing Square noch längst nicht ausgeschöpft. Die Experten des Fonds gehen davon aus, dass sich das Papier in den nächsten drei Jahren sogar verdoppeln könnte. Um solch eine Kursexplosion zu bewerkstelligen, muss die Kaffeehauskette jedoch ihren Umsatz pro Filiale steigern und den Expansionskurs in China vorantreiben.

150 Filialen könnten dem Sparkurs zum Opfer fallen

Zwar hat der Umsatz von Starbucks im dritten Quartal 2018 um gut 11 Prozent zugelegt, nichtsdestotrotz befindet sich der Konzern in einer Phase der Stagnation. Diese Tendenz spiegelt nicht zuletzt auch der Aktienchart wieder. Denn trotz Umsatzplus ging das operative Ergebnis des Konzerns auf 1,04 Milliarden US-Dollar zurück. Um diese negative Entwicklung zu stoppen, sollen bis Ende 2018 bis zu 150 Starbucks-Filialen geschlossen werden. Ob sich diese Strategie auszahlen kann, wird die Zukunft zeigen. Die Anleger des krisengeplagten Pershing Square Capital Fonds können sich aber schon jetzt über die erheblichen Buchgewinne freuen.

Pierre Bonnet / finanzen.net

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Bildquellen: dailin / Shutterstock.com, TwinDesign / Shutterstock.com

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29.03.2018Starbucks NeutralWedbush Morgan Securities Inc.
16.01.2018Starbucks Equal WeightBarclays Capital
25.08.2017Starbucks NeutralWedbush Morgan Securities Inc.
10.02.2017Starbucks HoldArgus Research Company
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