Aktienrückkauf

HSBC-Aktie stärker: Gewinn besser als erwartet

25.10.21 17:32 Uhr

HSBC-Aktie stärker: Gewinn besser als erwartet | finanzen.net

Die britische Großbank HSBC hat im dritten Quartal weiter von einer deutlich besseren Lage bei faulen Krediten profitiert.

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Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern sei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 36 Prozent auf rund sechs Milliarden US-Dollar (5,2 Mrd Euro) gestiegen, teilte die auf Asien fokussierte Bank am Montag in London mit. Die Bank will eine Milliardensumme in den Rückkauf eigener Aktien stecken. Unterdessen bereitet die Schieflage des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande der HSBC-Führung keine allzu großen Sorgen.

Mit ihrem Vorsteuergewinn hatte die HSBC deutlich besser abgeschnitten, als die von Bloomberg befragten Experten erwartet hatten. Am Finanzmarkt wurden die Nachrichten dementsprechend positiv aufgenommen. Die HSBC-Aktie gewinnt an der Börse in London aktuell 1,56 Prozent auf 442 Pence hinzu.

Seit dem Jahreswechsel hat die Aktie rund 15 Prozent an Wert gewonnen, wird aber immer noch deutlich billiger gehandelt als vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie Anfang 2020. Dabei ist die HSBC mit einer Marktkapitalisierung von umgerechnet rund 105 Milliarden Euro immer noch die mit Abstand wertvollste Bank mit einem Sitz in Europa.

Als Hauptgewinntreiber erwies sich im dritten Quartal die Auflösung weiterer Rückstellungen für Kreditausfälle. Hier schrieb sich die Bank 700 Millionen Dollar gut, nachdem sie im Gesamtjahr 2020 wegen der Corona-Pandemie 8,8 Milliarden zurückgelegt hatte. In den ersten neun Monaten hat die HSBC damit bereits 1,4 Milliarden Dollar an Risikovorsorge aufgelöst. Im vierten Quartal könne noch eine kleinere Auflösung folgen, hieß es nun.

Bankchef Noel Quinn schaut zwar weiterhin vorsichtig auf die Entwicklung externer Risiken. Doch die schwierige Lage aus den zurückliegenden Quartalen ist aus seiner Sicht überstanden.

Dabei bereitet die Evergrande-Krise der HSBC-Führung keine allzu großen Sorgen. Man erwarte keine nennenswerten Ausfälle für die Bank, sagte Finanzchef Ewen Stevenson dem Sender "Bloomberg TV". Den Angaben zufolge war HSBC Ende Juni mit 19,6 Milliarden Dollar im chinesischen Immobiliensektor engagiert, einschließlich solcher Firmen mit Sitz in Hongkong. Bei Immobilienentwicklern,

die nach Chinas Einstufung unter die drei kritischen roten Linien fallen, sei die Bank Ende September nicht als direkter Kreditgeber engagiert gewesen, hieß es.

Unterdessen stagnierten die operativen Erträge der HSBC in den Monaten Juli bis September mit gut zwölf Milliarden Dollar etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Auf die Aktionäre entfiel ein Gewinn von mehr als 3,5 Milliarden Dollar, gut zweieinhalb Mal so viel wie im Corona-Sommer 2020.

HSBC-Chef Quinn sieht die Bank finanziell inzwischen wieder gut genug aufgestellt, um eigene Anteilsscheine vom Markt zurückzukaufen. Das Volumen des Aktienrückkaufprogramms soll sich dabei auf bis zu zwei Milliarden Dollar belaufen. Zudem können die Anteilseigner wieder mit einer Dividende rechnen. Wie im August angekündigt, will die Bank 40 bis 55 Prozent des Überschusses an die Aktionäre auszahlen.

Quinn hatte der Bank schon vor der Pandemie einen schärferen Sparkurs verordnet. Anfang 2020 kündigte er an, den Abbau von bis zu weiteren 35 000 Stellen zu prüfen. Die Zahl der Mitarbeiter könnte auf etwa 200 000 sinken, sagte er damals, als er noch Übergangschef war. Ende September beschäftigte die Bank rechnerisch noch rund 223 450 Vollzeitmitarbeiter, rund 2600 weniger als Ende 2020, aber 1100 mehr als Ende Juni. Nach der Finanzkrise 2008/2009 hatte sich die HSBC aus vielen Geschäftsfeldern und Ländern zurückgezogen und schon mehr als 70 000 Stellen abgebaut.

Quinn will HBSC noch stärker auf Asien und das Geschäft mit vermögenden Kunden ausrichten. Die Wurzeln des Instituts liegen ohnehin in Hongkong und Shanghai. Bereits im Mai verkaufte die Bank 90 Filialen in den USA und zog sich damit aus dem dortigen Massengeschäft zurück. Wenige Wochen später fand sie auch einen Käufer für ihre 244 Filialen in Frankreich. Auf der anderen Seite stellte sie allein in der ersten Jahreshälfte 600 Vermögensverwalter in Asien ein.

/stw/zb/ngu/jha/

LONDON (dpa-AFX)

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