Zalando-Aktie springt zweistellig hoch: Gewinnplus und neue Wachstumsstrategie - Aktienrückkauf für Manager
Der Online-Händler Zalando kauft eigene Aktien zur Erfüllung der Verpflichtungen aus Aktienoptionsprogrammen für Mitarbeiter und Vorstandsmitglieder zurück.
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Das Unternehmen will bis zu 6 Millionen eigene Aktien für bis zu 100 Millionen Euro erwerben, wie Zalando mitteilte. Der Aktienrückkauf beginnt am 13. März und endet spätestens am 26. Juli 2024.
Zalando peilt mit neuer Strategie bis 2028 mehr Wachstum und Marge an
Zalando will in den kommenden Jahren wieder deutlich wachsen und profitabler werden. Wie der DAX-Konzern in seinem Strategie-Update mitteilte, setzt er dabei sowohl auf das Endkundengeschäft (B2C), das sich durch eine bessere Qualität abheben soll, als auch auf das B2B-Geschäft. Hier will Zalando seine Logistik-, Software- und Service-Infrastruktur für Markenpartner und Einzelhändler öffnen.
"Unser klares Ziel ist es, zu einem starken Wachstum zurückzukehren und unsere Margen weiter auszubauen", sagte Co-CEO Robert Gentz laut Mitteilung. "Unsere mittelfristige Prognose ist Ausdruck dieser Ambition."
Zalando plant bis 2028 mit einer jährlichen Steigerung von Bruttowarenvolumen (GMV) und Umsatz von 5 bis 10 Prozent im Durchschnitt. Die bereinigte EBIT-Marge soll 2028 bei 6 bis 8 Prozent liegen. 2023 betrug die Marge 3,5 Prozent, der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um knapp 2 Prozent.
Zalando verbessert Marge 2023 dank starkem Schlussquartal
Zalando hat im vergangenen Jahr trotz eines Umsatzrückgangs operativ und unter dem Strich deutlich mehr verdient. Der im DAX notierte Modehändler profitierte dabei von einem starken Schlussquartal. Im laufenden Jahr setzt Zalando wieder auf Wachstum und einen höheren operativen Gewinn.
Der Bruttowarenwert (GMV) sank 2023 um 1,1 Prozent auf 14,6 Milliarden Euro. Der Umsatz ging um knapp 2 Prozent auf 10,1 Milliarden Euro zurück. Zalando hatte zuletzt einen Umsatzrückgang von 0,5 bis 3 Prozent in Aussicht gestellt.
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg dagegen auf 350 Millionen Euro von 185 Millionen Euro und lag damit am oberen Ende der hauseigenen Prognosespanne. Daraus ergab sich eine Marge von 3,5 Prozent nach 1,8 Prozent im Vorjahr. Operativ schnitt der Konzern damit etwas besser ab als von Analysten erwartet. Unter dem Strich verdiente Zalando 83 Millionen Euro nach 17 Millionen im Vorjahr.
Im vierten Quartal legte das EBIT um ein Viertel auf 183 Millionen Euro zu. Die entsprechende Marge betrug 6,0 Prozent. Unter dem Strich stand ein Nettogewinn von 73 Millionen Euro.
"Dank unserer finanziellen Disziplin konnten wir unsere Profitabilität auch im vierten Quartal erneut verbessern", sagte Finanzvorständin Sandra Dembeck laut Mitteilung.
Im laufenden Jahr strebt Zalando im besten Fall ein Wachstum von Bruttowarenwert und Umsatz von jeweils 5 Prozent an. Im schlechtesten Fall wird eine Stagnation erwartet. Das bereinigte EBIT sieht der Konzern bei 380 bis 450 Millionen Euro.
Zalando-Aktie mit Kurssprung
Vom niedrigsten Niveau seit Anfang Februar aus nimmt die Erholung der Zalando-Aktien am Mittwoch wieder kräftig Fahrt auf. Die Jahreszahlen und ermutigende Mittelfristziele des Online-Händlers sorgten dafür, dass die Anleger am Morgen rege zugriffen. Im XETRA-Handel schnellte der Kurs nach oben und erreichte mit 22,89 Euro den höchsten Stand seit Weihnachten. Im Anschluss bröckelten die Gewinne etwas ab, das Plus betrug letztendlich aber noch immer 18,90 Prozent auf 22,77 Euro.
Adam Cochrane von der Deutschen Bank erwähnte, sowohl die Jahreszahlen als auch die bis 2028 genannten Ziele lägen über den Markterwartungen. Begünstigt von Kosteneinsparungen sprang der 2023 erzielte operative Gewinn von fast 185 Millionen Euro auf rund 350 Millionen Euro nach oben - trotz eines Umsatzrückgangs. Damit erreichte Zalando das obere Ende der eigenen Zielspanne für den bereinigten Betriebsgewinn.
Mittelfristig sieht der Online-Händler neue Chancen auf Wachstum. Die Ziele geben vor, dass das Bruttowarenvolumen (GMV) und der Umsatz bis 2028 durchschnittlich pro Jahr um fünf bis zehn Prozent zulegen sollen. Dann will der Konzern auch eine operative Gewinnmarge von sechs bis acht Prozent vorweisen. Laut dem RBC-Expertin Wassachon Udomsilpa handelt es sich hierbei um ermutigende Mittelfristziele.
Laut dem DZ-Bank-Experten Thomas Maul sorgen die mittelfristigen Ziele "für mehr Visibilität". Während die Wachstumsprognose im Rahmen der Erwartungen liege, überrasche der angestrebte Margenkorridor positiv. Bezogen auf die
Spannenmittelpunkte rechnete er vor, dass der Analystenkonsens für das operative Ergebnis im Jahr 2028 um mehr als 10 Prozent steigen könnte. Damit dies eintrete, müsse Zalando in den nächsten Quartalen aber "liefern".
Benjamin Kohnke von der Investmentbank Stifel betonte, ein starkes viertes Quartal und der solide Ausblick sollten die Pessimisten bei Zalando erstummen lassen. Noch vor wenigen Wochen hatten diese die Aktie fest in ihrer Hand, denn der Kurs hatte Mitte Januar mit knapp 16 Euro ein Rekordtief erreicht. 2021 waren sie zu Zeiten der Pandemie in der Spitze noch über 100 Euro gehandelt worden. Für die Zalando-Aktie geht es am Mittwoch im XETRA-Handel zeitweise um 12,85 Prozent aufwärts auf 21,61 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones/dpa-AFX Broker)
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Sean Gallup/Getty Images
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