Aktiengewinne sollen nach 10 Jahren steuerfrei sein, fordert der Junge Wirtschaftsrat der CDU

27.01.25 14:03 Uhr

Der Junge Wirtschaftsrat fordert, dass Kapitalgewinne aus Aktien nach zehn Jahren steuerfrei werden, um den Vermögensaufbau zu fördern.

FDP-Chef Christian Lindner, CDU-Chef Friedrich Merz und Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck.
FDP-Chef Christian Lindner, CDU-Chef Friedrich Merz und Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck.
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Der Junge Wirtschaftsrat fordert, dass Kapitalgewinne aus Aktien nach zehn Jahren steuerfrei werden und Sparerfreibeträge kumulativ gestaltet werden, um den Vermögensaufbau zu fördern.

Zudem sollen Teile des Bruttogehalts steuerbegünstigt in Altersvorsorgeprodukte investiert werden können.

Diese Vorschläge sollen die private Vorsorge stärken und die junge Generation zur finanziellen Eigenverantwortung anregen.

Müssen deutsche Aktionäre bald Sozialabgaben auf ihre Kapitaleinkünfte zahlen? Wenn es nach dem Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck geht: Ja.

Seine Idee: Mit neuen Abgaben auf Kapitalgewinne könnten Arbeitnehmer entlastet werden. Das zusätzliche Geld könnte zum Beispiel verwendet werden, um die gesetzliche Krankenversicherung zu finanzieren.

Nur ein bisschen weniger: Habeck will Sozialabgaben auf Kapitaleinkünfte einführen.
Nur ein bisschen weniger: Habeck will Sozialabgaben auf Kapitaleinkünfte einführen.
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Die Vorschläge von Habeck stießen jedoch auf viel Kritik, vor allem von der FDP und der Union. FDP-Chef Christian Lindner warnte vor einem „Abkassieren der Mittelschicht in Deutschland“. Habeck nehme damit auch eine weitere Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland in Kauf, sagte Lindner den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. Auch der Koalitionspartner SPD lehnte die Idee ab. 

Laut Grünen-Chef Felix Banaszak geht es bei dem Vorschlag jedoch um mehr Gerechtigkeit. „Es geht hier nicht um den Kleinsparer. Für Kleinsparer ändert sich nichts.“ Dafür sollten „sehr großzügige Freibeträge“ sorgen. Konkrete Zahlen nannte Banaszak nicht.

FDP fordert: Freibetrag von 1000 auf 5000 Euro erhöhen

Aktuell liegt der Freibetrag bei 1000 Euro im Jahr. Bis zu diesem Betrag sind Kapitalerträge wie Zinsen, Dividenden oder Gewinne aus dem Verkauf von Wertpapieren steuerfrei. Wenn ein Anleger also 1000 Euro oder weniger an Kapitalerträgen im Jahr erzielt, muss er darauf keine Steuern zahlen. Zu niedrig, meint FDP-Vize Johannes Vogel und fordert, den Betrag auf 5000 Euro zu erhöhen.

FDP-Politiker Johannes Vogel
FDP-Politiker Johannes Vogel
Gregor Fischer, picture alliance via Getty Images

Auch der Junge Wirtschaftsrat, eine Unterorganisation des Wirtschaftsrats der CDU e.V, unterstützt diese Forderung und rechnet vor: Wer beispielsweise mit 25 Jahren beginnt, in Aktien zu investieren, und bis zur Rente mit 67 spart, kann lediglich 42.000 Euro steuerfrei ansammeln. „Echte Vermögensbildung sieht anders aus“, heißt es vom Jungen Wirtschaftsrat.

Aufgrund der Demografie wird der Staat nicht mehr für uns im Alter sorgen können.
Thomas Duesmann und Simon Zschau, stellvertretende Vorsitzende des Jungen Wirtschaftsrates

In einem Dokument, das Business Insider vorliegt, stellen die wirtschaftsnahen Lobbyisten drei Forderungen auf, um „echten Vermögensaufbau und Generationengerechtigkeit zu ermöglichen“, wie sie sagen.

Diese 3 Forderungen stellt der Junge Wirtschaftsrat

1. Freibeträge sammeln und später bezahlen

Junge Menschen hätten in den ersten Jahren ihrer Karriere oft keine Möglichkeit, Rücklagen zu bilden. Daher soll der Sparerfreibetrag „kumulativ gestaltet“ und in späteren Jahren nachgezahlt werden, fordert der Wirtschaftsrat. „Dies schafft Anreize für eine langfristige Vermögensbildung und fördert die finanzielle Eigenverantwortung“, heißt es weiter.

2. Aktiengewinne nach zehn Jahren steuerfrei

Auch an die Steuern will der Junge Wirtschaftsrat ran: Kapitalgewinne aus Aktien, die dem privaten Vermögensaufbau dienen, sollen nach einer Haltedauer von zehn Jahren steuerfrei sein. So würden mehr Menschen zum langfristigen Sparen angeregt.

3. Steuerbegünstigter Aufbau eines Kapitalstocks:

Ein Teil des Bruttogehalts soll steuerbegünstigt in Altersvorsorgeprodukte investiert werden können. Das würde die private Vorsorge stärken und das Rentensystem entlasten.