Idealer Einstiegszeitraum? Bank of America Merrill Lynch rät zu Risiko-Assets
Das aktuelle Börsenumfeld sei ideal, um sich mit Risikoaktiva einzudecken, so ein Analyst des US-Instituts Bank of America Merrill Lynch.
• Historisch gesehen ist der Einstiegszeitraum ideal
• Bearishe Anlegerstimmung und Notenbankpolitik generieren Aufwärtspotenzial
• Nicht alle Experten einig
Gegenüber CNBC erklärte der globale Anlagestratege des Finanzhauses Bank of America Merrill Lynch, Jared Woodard, dass es jetzt an der Zeit sei, in Risiko-Assets zu investieren.
Zeitrahmen begrenzt
"Wenn die Anleger in der Vergangenheit so bearish eingestellt waren, war dies stets eine großartige Zeit, um riskante Vermögenswerte wie Aktien und Rohstoffe zu kaufen", so der Experte in der Sendung "Closing Bell". Da im kommenden Jahr die makroökonomischen Risiken zunehmen, halte er einen Investitionszeitraum von einem bis drei Monaten für ideal, betonte er.
Der zu erwartende kurzfristige Aufwärtstrend werde auch durch die US-Notenbank gestützt. Die Anleger hätten aktuell bereits den Rückwärtsgang eingelegt und die Federal Reserve liefere die passende Geldpolitik dazu. Schließlich hatten die Notenbanker im Juli erstmals seit einem Jahrzehnt die Leitzinsen wieder gesenkt und auch im September dürfte die Fed die Zinsen um einen weiteren Viertelpunkt nach unten anpassen. Dieses Zusammenspiel sei bedeutsam für einen kurzfristigen Aufwärtstrend am Markt, betont Woodard.
"Historisch gesehen gibt es ein kurzfristiges Aufwärtspotenzial von rund sechs Prozent am weltweiten Aktienmarkt mit einem Zeithorizont von drei Monaten, wenn das Anlegersentiment bearish ist."
Expertenmeinungen gehen auseinander
Die Ansicht, dass das aktuelle Marktumfeld für den Kauf von Aktien spricht, teilt auch Langzeitbulle Jim Paulsen. Der Aktienmarkt stehe vor neuen Höchstständen, der Pullback des vergangenen Monats könnte sich als günstige Kaufgelegenheit erweisen, glaubt er.
Doch nicht alle Analysten sind kurzfristig so positiv gestimmt, wie die Bank of America Merrill Lynch oder Investor Jim Paulsen. Erst kürzlich hatte die UBS erklärt, ihre Aktienquote reduziert zu haben. Die Schweizer Großbank gab Anlegern den Rat, sich auf Dividendentitel und Gold zu konzentrieren.
Und auch Mark Mobius, der insbesondere in Teilen der Emerging Markets derzeit noch Einstiegskurse sieht, warnt Anleger vor zu viel Euphorie: Ein Niedrigzinsumfeld führe "kurzfristig zu Euphorie und Wachstum, wird aber im Laufe der Zeit zu Rücksichtslosigkeit und einem möglichen Absturz führen", so der Portfoliomanager kürzlich.
Redaktion finanzen.net
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