Aktienstrategie-Kolumne Wolfgang Braun

Optimale Einstiegszeit?

26.04.12 10:27 Uhr

Optimale Einstiegszeit? | finanzen.net

Es ist faktisch unmöglich, den optimalen Einstiegszeitpunkt an den Börsen zu finden.

Werte in diesem Artikel
Indizes

22.242,5 PKT 177,9 PKT 0,81%

Phasen, in denen sowohl politisch als auch konjunkturell alles rund läuft, sollten eigentlich für die Börsenentwicklung zuträglich sein. Ein Blick zurück zerstört diese Illusion allerdings. Um die Jahrtausendwende boomte die Weltwirtschaft und der Zerfall der kommunistischen Systeme in der Sowjetunion und Osteuropa versprach eine Zeit des Friedens und verbesserter internationaler Beziehungen. Die Börsen sackten dennoch ab und begaben sich auf eine zweijährige Talfahrt, die den DAX fast drei Viertel seines Wertes kostete.

Wer­bung

Pessimismus überwiegt

Heute ist die Stimmung deutlich getrübter. Die Schuldenkrise treibt die Europäer um, in etlichen Ländern bringen die Bürger ihren Unmut in Demonstrationen zum Ausdruck. Selbst in Deutschland, wo die Konjunktur vergleichsweise gut läuft und die Arbeitslosenquote dank frühzeitiger Reformen auf niedrigem Niveau steht, fürchten die Anleger, dass die Inflation ihr Vermögen auffrisst (und investieren daher zunehmend in Immobilien). Dazu kommen Ängste vor einer Eskalation der politischen Lage im Nahen Osten oder Korea. Selbst die Euro-Zone ist kein Hort politischer Stabilität mehr: Viele Bürger sind enttäuscht und wählen ihre Regierungen ab bzw. diese demontieren sich selbst - meist wegen Sparprogrammen wie jüngst in den Niederlanden. Dieses von Unsicherheit geprägte Umfeld verspricht auf den ersten Blick keine großen Aktienerträge.

Probleme bekannt

Der Schein könnte aber trügen. Die Probleme sind bekannt und werden adressiert. Die Finanzmärkte drängen die Politiker zunehmend zu ungeliebten Reformen, die Notenbanken stützen den Kurs mit üppigen Liquiditätsspritzen. Dazu haben die Unternehmen ihre Hausaufgaben in den vergangenen Jahren gemacht: Dank schlanker Strukturen sprudeln die Gewinne auch in der derzeit unsicheren Marktlage. Wegen der großen Sorgen der Anleger sind die Bewertungen historisch gesehen günstig.

Nicht auszuschließen, dass eine Zuspitzung der Schuldenkrise die Börsen noch einmal unter Druck bringt. Es ist aber schon viel Pessimismus eingepreist. Und langfristig werden Aktienkurse von den Unternehmensgewinnen, die steigen, und den Zinsen, die noch lange auf niedrigem Niveau bleiben dürften, beeinflusst. Wer langfristig denkt, findet bei Aktien derzeit also gute Investmentchancen.

Wer­bung

Wolfgang Braun ist Chefredakteur der „Aktien-Strategie“ (früher Global Performance). Der seit 1999 erscheinende Börsenbrief hat sich auf deutsche Wachstums-Aktien spezialisiert. Dank einer ausgefeilten und bewährten Anlagestrategie schlägt das Musterdepot die Vergleichsindizes deutlich. So schaffte das Depot seit seiner Auflegung im März 1999 eine durchschnittliche jährliche Performance von rund 15 Prozent - obwohl in diesen Zeitraum der dramatische Niedergang des Neuen Marktes sowie die Finanzkrise 2008 fällt. Weitere Informationen unter www.aktien-strategie.de

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Mehr zum Thema DAX 40

mehr