Aktien New York Ausblick: Verluste erwartet am vorletzten Handelstag des Jahres
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen dürften am Montag an ihre Verluste vom Freitag anknüpfen. Zugleich sollten die Umsätze am vorletzten Handelstag des Jahres dünn bleiben. Konjunkturdaten aus der ersten Reihe stehen nicht auf der Agenda und auch Unternehmensnachrichten sind rar.
Rund anderthalb Stunden vor dem Börsenstart taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial mit 0,8 Prozent im Minus auf 42.670 Zähler. Trotz der jüngsten Verlustserie nach dem Rekordhoch des bekanntesten Wall-Street-Index Anfang Dezember können sich die Anleger insgesamt über ein gutes Börsenjahr 2024 mit einem Plus von 14 Prozent freuen.
Der technologielastige NASDAQ 100 wird am Montag 1,2 Prozent schwächer erwartet und damit bei 21.226 Punkten. Sein bisheriger Jahresgewinn summiert sich auf mehr als 25 Prozent.
Am Rentenmarkt bleibt die Rendite für richtungsweisende zehnjährige US-Staatsanleihen im Blick, die sich derzeit um die 4,6 Prozent bewegt. Ihren deutlichen Anstieg im Dezember begründen Marktteilnehmer vor allem damit, dass die Zinssenkungshoffnungen jüngst einen kräftigen Dämpfer erhalten hatten. Die US-Notenbank Fed hatte für 2025 vor Weihnachten wegen der hartnäckig erhöht gebliebenen Inflation weniger Zinssenkungen als bisher signalisiert. Nicht zuletzt fachen die vom designierten US-Präsidenten Donald Trump ins Spiel gebrachten Zölle die Inflationssorgen weiter an.
Unter den Einzelwerten büßten die Aktien von Boeing vorbörslich 3,1 Prozent ein, nachdem ein Flugzeug des Herstellers vom Typ 737-800 in Südkorea abgestürzt ist. Die meisten der insgesamt 179 Insassen kamen ums Leben, als die Maschine der Billigfluglinie Jeju Air am Sonntagmorgen (Ortszeit) am Flughafen von Muan an einer Mauer zerschellte. Nun wird nach den Ursachen gesucht, wobei sich die Ermittler wohl insbesondere auf einen möglichen Vogelschlag konzentrieren, nachdem das Verkehrsministerium mitgeteilt hatte, dass die Piloten einen Vogelschlag vor ihrer Bruchlandung gemeldet hatten. Ein Analyst sagte zudem, es sei unwahrscheinlich, dass der Absturz im Zusammenhang mit der Produktion des Flugzeugs stehe. Nach ähnlichen Vorfällen in der Vergangenheit, in denen kein Fehlverhalten beim Flugzeugbauer lag, waren erste Kursverluste nach Unglücken oft schnell aufgeholt.
Für die Papiere der Fluggesellschaft American Airlines ging es nach einem positiven Analystenkommentar zeitweise um mehr als ein Prozent nach oben. Zuletzt legten sie vorbörslich um 0,2 Prozent zu. Savanthi Syth von der Investmentbank Raymond James hatte sein Anlageurteil von "Market Perform" auf "Outperform" angehoben. Das Kursziel setzte sie auf 24 US-Dollar und sieht damit, gemessen am Schlusskurs vom Freitag, noch ein Kurspotenzial von gut 38 Prozent./ck/mis