Aktien Frankfurt: Dax nähert sich wieder Rekordhoch

11.11.24 12:05 Uhr

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FRANKFURT (dpa-AFX) - Anleger haben am Montag Mut geschöpft und den DAX in Richtung seines bisherigen Rekordes getrieben. Der deutsche Leitindex stieg gegen Mittag um 1,31 Prozent auf 19.467,76 Punkte. Zur Bestmarke von knapp 19.675 Punkten von Mitte Oktober fehlen damit noch gut 200 Punkte. Positive Reaktionen auf Quartalsberichte sorgten für Schwung.

Der MDAX gewann 1,32 Prozent auf 26.942,94 Zähler. Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 legte auch mehr als ein Prozent zu.

Der Dax vergrößerte seinen Puffer zur psychologisch wichtigen Marke von 19.000 Punkten, die in der Vorwoche kurz in Gefahr geraten war. Nach dem Wahlsieg Donald Trumps, dem Bruch der Ampel-Koalition und dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed rechnen Experten nun mit einer etwas entspannteren Woche. "Politische Börsen haben bekanntlich kurze Beine", schrieben die Experten von Index-Radar.

"Offensichtlich überwiegt an den Börsen aktuell die Hoffnung auf eine unmittelbar bevorstehende Jahresend- beziehungsweise Weihnachtsrally", schrieb am Montag der Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners. Index-Radar erwähnte positiv, dass der Dax weiter über seinem 200-Tage-Durchschnitt gehandelt werde. "Aus übergeordneter Sicht liegt somit eine positive Trendeinschätzung vor, die mittelfristig ein stabiles bis freundliches Börsenumfeld erwarten lässt", hieß es dort.

Continental (Continental) war die erste Aktie, die den Dax mit dem vorgelegten Quartalsbericht positiv prägte. Der Kurs zog hier um 7,3 Prozent an, weil eine befürchtete Prognosesenkung für das Autozuliefergeschäft ausblieb. Laut einem Händler wirkte dies positiv in einem zuletzt von negativer Grundstimmung geprägten Branchenumfeld. Michael Aspinall vom Investmenthaus Jefferies zog positive Rückschlüsse für eine geplante Ausgliederung dieser Sparte.

Auch Hannover Rück überzeugte mit den vorgelegten Zahlen und einem angehobenen Ausblick. Hier erholte sich der Kurs um fast drei Prozent vom jüngsten Tief seit Mitte August. Am Markt hieß es, mit dem erhöhten diesjährigen Gewinnziel schließe der Rückversicherer nun zum Analystenkonsens auf. Aufgrund eines positiven Steuereffekts habe der Überschuss im dritten Quartal die Erwartungen getoppt, urteilte Analyst Kamran Hossain von JPMorgan.

In einer weiteren positiven Reaktion folgten die Anleger von BASF mit plus 2,7 Prozent einer Kaufempfehlung durch die US-Bank Goldman Sachs. Bei dem Chemiekonzern sieht die Expertin Georgina Fraser nach 32 Monaten sinkender Gewinnschätzungen den Boden erreicht. Der Kurs erholte sich vom Tief seit Mitte September.

Durchwachsene Kursentwicklungen bei den vier deutschen Autobauern konnte der Dax am Montag verschmerzen. Generell gefragt blieben Rüstungsaktien, mit denen Anleger angesichts einer zweiten Amtszeit von Donald Trump als US-Präsident weiter auf steigende europäische Verteidigungsausgaben setzen. Aus dem Dax legten Rheinmetall 2,8 Prozent zu. HENSOLDT gewannen im MDax mehr als vier Prozent.

Bei Hypoport (Hypoport SE) kam es nach der Zahlenvorlage zu Schwankungen. Nach einem Spitzenplus, das über fünf Prozent groß war, drehte der Kurs zuletzt mit 0,7 Prozent ins Minus. Die Anteile taten sich weiterhin schwer mit einer Erholung nach einem Kursrutsch, den sie im Oktober durchgemacht hatten.

Die Aktien von Delivery Hero reagierten mit einem Anstieg um 2,3 Prozent positiv darauf, dass der Essenslieferant seine Pläne für einen Börsengang der Nahost-Marke Talabat konkretisiert. Noch in diesem Jahr wird eine Erstplatzierung von 15 Prozent der Anteile an der Börse in Dubai angestrebt.

Ein bedeutender Verlierer waren im MDax die Aktien von Stabilus (Stabilus SE), die nach der Vorlage von Jahreszahlen mehr als zwei Prozent einbüßten. Ein Händler monierte hier, dass von dem Druckfeder-Hersteller noch keine Ziele für das neue Geschäftsjahr formuliert wurden.

Evotec (EVOTEC SE) sorgte im SDAX mit einem Kurssprung um elf Prozent für Gesprächsstoff. Hier gab es vage Übernahmefantasie. Aus einer Mitteilung ging am Morgen hervor, dass der Finanzinvestor Triton einen Stimmrechtsanteil von gut neun Prozent an dem Wirkstoffforscher aufgebaut hat./tih/jha/

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---

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