Aktien Frankfurt: Dax gibt am Ende eines erneut guten Jahres etwas nach
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am letzten Handelstag eines weiteren guten Börsenjahres hat der DAX leicht nachgegeben. Nach einem fast 20-prozentigen Anstieg des deutschen Leitindex im laufenden Jahr fiel das Börsenbarometer am Montag nun um 0,14 Prozent auf 19.956,87 Punkte. Bereits das Jahr 2023 hatte der Dax mit einem Jahresplus in ähnlicher Grüßenordnung beendet.
Der MDAX der mittelgroßen Werte verlor am Montag 0,25 Prozent auf 25.640,86 Zähler. Seine Jahresbilanz ist aktuell negativ. Das gilt auch für den Nebenwerte-Index SDAX. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 trat zu Wochenbeginn nahezu auf der Stelle.
Der Xetra-Handel endet an diesem Montag bereits 14 Uhr. "Mit dem heutigen Börsentag geht für den Dax ein äußerst erfolgreiches Börsenjahr 2024 zu Ende", schrieb Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners. Die wichtigsten Notenbanken diesseits und jenseits des Atlantiks hatten wie erhofft die Leitzinsen gesenkt und so Aktien im Vergleich zu Anleihen attraktiver gemacht.
Zudem färbte der vor allem in den USA spürbare Hype um Künstliche Intelligenz (KI) auch positiv auf den hiesigen Aktienmarkt ab. Die Hoffnung ist, dass hierzulande mit KI ebenfalls kräftig Geld verdient werden kann.
Damit konnte der Dax Anfang Dezember erstmals über 20.000 Punkte steigen. Sein aktuelles Rekordhoch erreichte der Leitindex am 13. Dezember bei 20.522,82 Punkten.
Die Blicke der Anleger sind derweil Altmann zufolge bereits auf das kommende Jahr gerichtet, das turbulenter zu werden verspreche als 2024. Im neuen Jahr dürften sich Anleger Experten zufolge mit vielen geopolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert sehen.
In den USA etwa wird Donald Trump als Präsident wohl seine "America First"-Politik vorantreiben, indem er zum Beispiel die Importzölle erhöht. Aus China, einem der wichtigsten Märkte für viele europäische Unternehmen, kommt aktuell zudem mehr Schatten als Licht. Die Wirtschaftslage dort ist seit der Corona-Pandemie mau.
"Bleibt nur zu hoffen, dass eine nach der Neuordnung der politischen Verhältnisse in Deutschland im Februar wieder zurückkehrende Fantasie und vielleicht auch Dynamik in die heimische Wirtschaft die 'America First'-Strategie in Washington kompensieren kann", schrieb Marktanalyst Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets. Dann könnte auch im kommenden Jahr ein Plus im Dax zum Jahresende in den Büchern stehen - vielleicht zur Abwechslung dann auch mal in der zweiten und dritten Reihe der deutschen Börsenlandschaft.
Am Montag fielen im Dax die Aktien von Siemens Energy um knapp ein Prozent. Sie haben sich allerdings in den letzten Monaten zum Überflieger im deutschen Leitindex gemausert und seit Jahresbeginn ein Plus von aktuell fast 314 Prozent geschafft. Der Energietechnikkonzern profitierte von einer hohen Nachfrage nach Netztechnik und einem guten Gasgeschäft. Das konnte anhaltende Verluste im schwächelnden Windkraftgeschäft Gamesa mehr als ausgleichen. Bei dessen Sanierung gibt es zudem Fortschritte.
Unter den besten Werten im Dax fanden sich Titel von Finanzhäusern: Commerzbank stiegen um 0,9 und Deutsche Bank um 1,4 Prozent. Sie haben auch auf Jahressicht deutliche Gewinne verzeichnet.
Für die Anteilsscheine von BayWa ging es um fast 19 Prozent nach oben. Bei dem hoch verschuldeten Münchner Mischkonzern stehen die ersten großen Schritte zur erhofften finanziellen Gesundung bevor: Das Unternehmen hat sich mit den wichtigsten Gläubigerbanken und den beiden Hauptaktionären auf den Fahrplan zur Sanierung bis zum Jahr 2027 geeinigt./la/mis
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
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