Aktien Frankfurt: Dax dank Zoll- und Zinshoffnungen weiter auf Erholungskurs

25.04.25 12:19 Uhr

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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat zum Wochenschluss seine Vortagesgewinne ausgebaut. Der Leitindex DAX stieg bis zum Freitagmittag um 0,8 Prozent auf 22.245 Punkte und steuert damit auf ein sattes Wochenplus von fast 5 Prozent zu.

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Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen zog am Freitag um 0,9 Prozent auf 28.158 Zähler an. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,8 Prozent nach oben. "Optimismus hinsichtlich Zinssenkungen und Zöllen lässt Aktien steigen", hieß es in einem Kommentar der Bank UBS.

Im Handelsstreit der USA mit China beharrt US-Präsident Donald Trump auch nach einem Dementi aus Peking darauf, dass beide Seiten verhandeln. Angesprochen auf die Erklärung Pekings, dass es keine Verhandlungen gebe, sagte Trump: "Nun, sie hatten heute Morgen ein Treffen, und wir haben uns mit China getroffen." Zudem berichteten Medien wie der US-Fernsehsender CNN, Peking habe wohl stillschweigend die Vergeltungszölle auf einige in den USA hergestellte Halbleiter zurückgenommen.

"Die Anleger setzen darauf, dass die positiven Nachrichten im Tarifstreit nicht abreißen", schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Die Investoren hofften auch auf ein gegenseitiges Fallenlassen aller Zölle zwischen der Europäischen Union und den USA sowie eine expansive deutsche Fiskalpolitik.

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Mit Blick auf die Geldpolitik ließen Mitglieder der US-Notenbank Fed aufhorchen. Sie befürchten wegen Trumps Zollpolitik einen Anstieg der Arbeitslosigkeit in den USA. Damit könnte die Fed die Leitzinsen früher als aktuell am Markt erwartet senken, um die Wirtschaft zu stützen.

Im Dax gewannen die Aktien des Triebwerksherstellers MTU (MTU Aero Engines) fast vier und die des Flugzeugbauers Airbus (Airbus SE) knapp drei Prozent. Gute Quartalszahlen des Triebwerksherstellers SAFRAN stimmten die Anleger im ganzen Sektor der Luftfahrtindustrie positiv.

Unter den schwächsten Werten im Dax fielen Deutsche Telekom um 2,3 Prozent. Die Tochter T-Mobile US hatte am Vorabend nach US-Börsenschluss Zahlen für das erste Quartal vorgelegt, die hinsichtlich der Kundenzahl bei Mobilfunk-Laufzeitverträgen enttäuschten. Am Markt hieß es, die Kundenentwicklung überschatte die ansonsten starken Zahlen und einen angehobenen Ausblick. Die Papiere von T-Mobile US gerieten im vorbörslichen US-Handel unter Druck.

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Für die Anteilsscheine des Baustoffkonzerns Heidelberg Materials ging es um 2,7 Prozent nach oben. Frischen Schub brachten die positiv aufgenommen Geschäftszahlen der Wettbewerber Saint Gobain (Saint-Gobain) und Holcim.

Bei den Anlegern der Darmstädter Merck KGaA (Merck) kam die konkreter werdende, mögliche Übernahme des US-Unternehmens Springworks (SpringWorks Therapeutics) gut an. Insbesondere der nun im Raum stehende Kaufpreis scheint laut Experten durchaus attraktiv. Die Papiere des Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzerns stiegen um knapp ein Prozent.

Die seit Jahresbeginn bereits sehr gut gelaufenen Anteilsscheine von Nordex erhielten nur kurz positive Impulse von den jüngsten Quartalszahlen. Der Windanlagenbauer hatte seine Profitabilität zwar weiter verbessert. Niedrigere Installationen und Verschiebungen durch Kunden sorgten jedoch für überraschend sinkende Umsätze. Die Papiere fanden im MDax nach zunächst deutlichen Gewinnen keine klare Richtung und legte zuletzt etwas zu./la/mis

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

Bildquellen: Sebastian Kaulitzki / Shutterstock.com

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