Aktien Frankfurt Ausblick: Dax könnte Korrektur vorerst abhaken
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der DAX könnte am Dienstag einen Erholungsversuch wagen. Wieder einmal macht sich dabei unter den Anlegern etwas Hoffnung auf eine zunächst bedachte Zollpolitik des designierten US-Präsidenten Donald Trump breit. Der X-DAX signalisierte für den deutschen Leitindex eine Stunde vor der Xetra-Eröffnung einen 0,5 Prozent höheren Auftakt bei 20.238 Punkten. Auch der Eurozonen-Index EuroStoxx wurde am Morgen etwas erholt erwartet.
Zum Wochenauftakt war der Dax der 20.000-Punkte-Marke nahe gekommen, die schlussendlich aber mit einem gewissen Puffer verteidigt wurde. Mit einer fortgesetzten Erholung von diesem Tief könnte er nun auch einen Versuch wagen, diese Korrektur vorerst abzuhaken. Anleger dürfen auch weiter auf den Rekord von Mitte Dezember bei 20.522 Punkten schielen.
Etwas Rückenwind kommt am Dienstag aus New York, wo sich die Börsen am Vorabend quasi auf ihrem Tageshoch aus dem Handel verabschiedet hatten. Der Dow Jones Industrial wagte im Verlauf eine Erholung vom tiefsten Niveau seit Anfang November - trotz hartnäckiger Sorgen, dass es von der US-Notenbank Fed so schnell keine weiteren Zinssenkungen geben wird.
Entscheidend für die Börsen bleiben wohl vorerst die Zins- und Inflationsperspektiven, gepaart mit den ersten Schritten von Trump, sobald er in der kommenden Woche das Amt des US-Präsidenten übernimmt. Anleger hoffen und bangen diesbezüglich mit jeder Meldung. Am Dienstag nun gab es einen Kreise-Bericht, wonach ein Berater-Team über eine langsame und schrittweise Erhöhung der Zölle nachdenke, um damit die Verhandlungsposition zu stärken und gleichzeitig einen Anstieg der Inflation zu vermeiden.
"Sollte Donald Trump seine Zölle nach der Einführung in kleinen Schritten anheben, wäre der befürchtete große Schock erst mal vom Tisch", schrieb diesbezüglich am Morgen der Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners. Er sieht darin etwas Hoffnung, dass die befürchteten Zoll- und Inflationsschocks ausbleiben.
Bei Einzelwerten bewegen weiter Analystenkommentare. Die Aktien des Autobauers Mercedes-Benz (Mercedes-Benz Group (ex Daimler)) und der VW (Volkswagen (VW) vz)-Beteiligungsgesellschaft Porsche SE (Porsche Automobil vz) könnten nach ihren Gewinnen vom Vortag negativ reagieren, denn beide wurden von der Investmentbank Goldman Sachs abgestuft. Für die Porsche SE spricht der Experte George Galliers nun eine Verkaufsempfehlung aus.
Besseres Feedback erhält die CTS-Eventim-Aktie (CTS Eventim) in einer Erstbewertung der UBS, wie ein Anstieg auf der Plattform Tradegate um 2,5 Prozent zeigte. "Die Show kann weitergehen", titelte Analyst Olivier Calvet in seiner Kaufempfehlung für den Eventveranstalter und Tickethändler wegen weiterhin begehrter Veranstaltungen - gerade in Deutschland.
Vorbörslich um zwei Prozent nach oben ging es für Delivery Hero. Hier zog der JPMorgan-Analyst Marcus Diebel am Morgen ein positives Fazit von einem Gespräch mit dem Vorstandschef Niklas Östberg über die derzeitigen Trends bei dem Essenslieferanten. Die Botschaften zum Wettbewerb auf den Märkten in Nahost und Nordafrika seien beruhigend gewesen, hieß es am Morgen in einem Kommentar der US-Bank./tih/mis
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