Aktien Europa: Wenig Bewegung - Lage im Nahen Osten belastet weiter

07.10.24 12:26 Uhr

PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben sich nach der schwachen Vorwoche am Montag wenig von der Stelle bewegt. Die Stimmung der Anleger bleibe angesichts der anhaltenden Spannungen im Nahen Osten gedämpft, schrieb Analyst Michael Brown vom Handelshaus Pepperstone.

Nach moderaten Anfangsgewinnen drehte der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schnell ins Minus und verlor um die Mittagszeit 0,10 Prozent auf 4.949,76 Punkte. Am Freitag hatte ein starker US-Arbeitsmarktbericht den Kursen dies- wie jenseits des Atlantiks etwas geholfen. Der Schweizer SMI trat am Montag mit 11.996,02 Punkten auf der Stelle. Für den britischen FTSE 100 ging es um 0,23 Prozent auf 8.299,51 Zähler hoch.

Im europäischen Branchentableau (Stoxx Europe 600) standen zu Wochenbeginn die zuletzt stabilisierten Technologiewerte am stärksten unter Druck. An der US-Technologiebörse Nasdaq, wo sich die Anleger am Freitag über deutliche Gewinne freuen konnten, zeichnet sich ein etwas stärkerer Rückschlag ab als an der New York Stock Exchange (Nyse).

Am ehesten gefragt waren in Europa noch die Aktien von Öl- und Gaskonzernen, Banken und Telekomunternehmen. Befeuert von der Furcht um eine weitere Eskalation der geopolitischen Lage im Nahen Osten setzten die Ölpreise ihren Höhenflug fort. Auch die als defensiv geltenden Telekomtitel profitierten von der Unsicherheit an den Märkten.

Die Titel des Bergbaukonzerns Rio Tinto verloren trotz Zukaufplänen in einem schwachen Branchenumfeld lediglich minimal. Rio habe dem Lithiumproduzenten Arcadium Lithium ein unverbindliches Übernahmeangebot unterbreitet, teilten beide Unternehmen mit. Noch sei unklar, ob Rio Tinto das Vorhaben weiterverfolge oder beide Parteien übereinkommen. Finanzielle Details gab es nicht. Die in New York gelisteten Anteilsscheine von Arcadium Lithium sprangen vorbörslich um gut ein Drittel hoch. Laut RBC-Analyst Kaan Peker könnte Rio mit einer Übernahme operative Synergien heben und das Produktionswachstum steigern.

Beim Luxusgüterkonzern Richemont hielt sich die Freude über den Verkauf des Online-Mode- und Accessoires-Geschäfts Yoox Net-A-Porter (YNAP) in Grenzen. Mit plus 0,8 Prozent legten die Aktien weniger stark zu als die des Konkurrenten Kering. Richemont wollte YNAP schon länger verkaufen. Ende 2023 mussten sich die Schweizer indes von einem Vertrag zum geplanten Verkauf eines Teils davon an Farfetch zurückziehen, weil der Online-Luxushändler Farfetch vom südkoreanischen E-Commerce-Riesen Coupang übernommen wurde./gl/nas