Aktie weiter ein Kauf?

Disney+ gestartet: So sehen Analysten die Aussichten für die Netflix-Aktie im Streaming-Krieg

14.11.19 19:46 Uhr

Disney+ gestartet: So sehen Analysten die Aussichten für die Netflix-Aktie im Streaming-Krieg | finanzen.net

In dieser Woche ist Disney+ an den Start gegangen. Bereits im Vorfeld hatten Marktbeobachter Disneys neuen Streamingservice als ernsthafte Bedrohung für das Geschäft von Netflix auserkoren. Doch die Folgen für Netflix dürften vorerst überschaubar bleiben.

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• Disney+-Start hat Netflix einen starken Konkurrenten gebracht
• Analysten halten Auswirkungen auf das Netflix-Geschäft für überschaubar
• Großteil der Experten gibt Netflix-Aktie nicht zum Abschuss frei

Der Streaming-Markt ist um einen Teilnehmer reicher: Der Entertainment-Riese Disney hat in dieser Woche seinen lang erwarteten Streamingdienst Disney+ an den Start gebracht und damit den Druck auf den Marktführer Netflix nochmals deutlich erhöht. Seitdem Disney seine Pläne offiziell angekündigt hatte, mehrten sich unter Netflix-Anlegern die Sorgen um mögliche Folgen für das Geschäft des Streaming-Giganten. Denn Disney tritt nicht nur mit einem Kampfpreis von 6,99 US-Dollar im Monat in den Markt ein, sondern verfügt auch über eine durchaus umfangreiche Content-Sammlung, die neben Disney-Klassikern auch Filme aus dem Hause Pixar, National Geographic und insbesondere Blockbuster der Erfolgsmarken Star Wars und Marvel beinhaltet. Analysten geben nun für Netflix allerdings Entwarnung - zumindest teilweise.

Bank of America hält Folgen für Netflix für überschaubar

Nat Schindler, der als Analyst bei der Bank of America tätig ist, hat nach dem Start von Disney+ verhalten positive Aussichten für die Netflix-Aktie vermeldet. "Netflix wird wahrscheinlich eine zunehmende Kundenabwanderung durch neue Wettbewerber verzeichnen - diese sollte aber bescheiden ausfallen", so die Einschätzung des Experten. In einer von den Analysten durchgeführten Umfrage hätten sich nur fünf Prozent der Befragten dazu entschieden, ihr Netflix-Abonnement zugunsten eines Disney+-Abos aufzugeben, so Schindler in einer Mitteilung an Anleger. "Wir halten den Netflix-Ausblick auf die Abonnentenzahl für einigermaßen konservativ".

Cowen: Es muss nicht nur einen Streaming-Gewinner geben

Eine friedliche Koexistenz der beiden Streamingdienste hält auch Cowen-Analyst John Blackledge für möglich, der ebenfalls US-Umfragen für seine Einschätzung heranzieht. Netflix werde seinen Vorsprung in den Wohnzimmern verteidigen, so der Experte, der für die Netflix-Aktie sein "Outperform"-Rating mit einem Kursziel von 435 US-Dollar bestätigte. Disney+ könnte nicht mit der Breite des Netflix-Contents konkurrieren, sein Team halte es für realistisch, dass es im Streaming-Markt nicht "alles oder nichts" heißen müsse, sondern durchaus mehrere Wettbewerber als Gewinner im Rennen um Streaming-Kunden hervorgehen könnten - "auch wenn Netflix den Wettbewerbern noch Jahre voraus sein wird", so die Einschätzung des Analysten.

Morgan Stanley bleibt bei seinem "Buy"-Rating für die Netflix-Aktie

Auch wenn Benjamin Swinburne von Morgan Stanley durchaus glaubt, dass der Start von Disney+ den Druck auf Netflix verstärken könnte, hält der Experte dennoch an seiner Kaufempfehlung für die Netflix-Aktie fest. Netflix habe mit seinem Erfolg in den USA gezeigt, wie es geht, was als "Roadmap für den Erfolg in aufstrebenden Märkten" zu sehen sei, zitiert "CNBC" den Analysten. Die Größe des Unternehmens sollte es Netflix ermöglichen, seine Margen zu steigern, so die Einschätzung des Experten.

Analysten vorerst wenig besorgt

Der Start von Disney+ treibt vielen Netflix-Analysten also bislang noch keine Sorgenfalten auf die Stirn. Von 40 bei FactSet gelisteten Analysten, die die Netflix-Aktie unter Beobachtung haben, halten 25 den Anteilsschein weiterhin für einen "Kauf". Für weitere elf Analysten ist die Netflix-Aktie ein "Hold", nur 2 raten zum Verkauf der Aktie. Mit einem durchschnittlichen Kursziel von 371,96 hätten Titel des Streaming-Giganten zum aktuellen Marktkurs noch rund 28 Prozent Aufwärtspotenzial.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: XanderSt / Shutterstock.com, Netflix

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