Aktie auf Talfahrt

Vom Börsenüberflieger zum Absturzkandidat: GoPro-Aktie wird zum Sorgenkind

12.10.15 20:45 Uhr

Vom Börsenüberflieger zum Absturzkandidat: GoPro-Aktie wird zum Sorgenkind | finanzen.net

Die GoPro-Aktie hat die Geduld der Anleger ziemlich strapaziert und tiefrote Spuren in den Depots hinterlassen. Auch der Gründer ist Leidtragender: Er hat 1,4 Milliarden Dollar verloren.

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Er gehört zu den Stars in Silicon Valley: GoPro-Gründer Nick Woodman. Mit ihm an der Spitze hat es der Actioncam-Hersteller zum Marktführer gebracht, der Börsengang von GoPro wurde frenetisch gefeiert. Jeder wollte ein Stück vom Erfolgskuchen. Die Aktie, die im Sommer 2014 ihr Börsendebüt feierte und mit 24 Dollar an der US-Techbörse Nasdaq aufschlug, schoss in kürzester Zeit auf über 90 Dollar. Zu Spitzenzeiten war GoPro zehn Milliarden Dollar wert - der Gründer und CEO Nick Woodman hatte ein Vermögen von mehr als drei Milliarden Dollar.

GoPro-Aktie massiv unter Druck

Doch die Spitzenzeiten sind lange vorbei. Bereits seit rund einem Jahr kennt der GoPro-Anteilsschein nur eine Richtung: Abwärts. Kontinuierlich verlieren die Titel an Wert, seit Januar hat sich der Wert der Aktie halbiert. Von ihrem Allzeithoch ist die GoPro-Aktie sogar rund 70 Prozent entfernt und dümpelt aktuell in Regionen um den Ausgabepreis.

Diverse Gründe für den Aktienabsturz

Wieso der ehemalige Highflyer nun zu den größten Sorgenkindern der Wall Street gehört, hat verschiedene Ursachen. Besonders belastend wirken sich hartnäckige Gerüchte über einen möglichen Einstieg des Technologieriesen Apple in den Kameramarkt aus. Das US-Patentamt hatte dem iKonzern im Januar das Patent für ein eigenes Kamerasystem bewilligt, das wie die Geräte von GoPro bei sportlichen Aktivitäten verwendet werden kann. Obwohl weiterhin unklar ist, was Apple konkret mit dem Patent beabsichtigt, zeigten sich Anleger verunsichert und trennten sich vermehrt von GoPro-Aktien.
Darüber hinaus scheint das neueste Produkt aus dem Hause GoPro nicht mehr genügend Strahlkraft zu besitzen, um Kunden vom Kauf zu überzeugen. GoPro-CEO Nick Woodman hatte erst kürzlich eingeräumt, dass die Verkaufszahlen der Hero4 Session nicht den Erwartungen entsprächen. "Es läuft ganz gut, aber nicht so gut, wie wir es erwartet hatten", erklärte Woodman. Das neue Produkt sei zwar sehr sexy, habe aber starke Konkurrenz am Markt. Und die kommt ausgerechnet aus eigenem Hause, denn die GoPro Hero 4 Black und Silver-Produktlinien zielen offenbar auf die gleiche Käuferschicht ab.
Zudem hat GoPro auch mit einem Vertrauensproblem zu kämpfen. Der Hype um die Aktie war im ersten Börsenjahr gigantisch - nun muss das Unternehmen die hohen Markterwartungen auch erfüllen und im besten Fall übertreffen. Die jüngsten Quartalszahlen sahen vergleichsweise gut aus: Der Umsatz zog um 72 Prozent an, unter dem Strich blieben 35 Millionen Dollar beim Konzern hängen - im Jahr zuvor hatte GoPro noch rote Zahlen vermeldet. Die Analystenprognosen wurden getoppt und dennoch setzte sich die Talfahrt der Aktie weiter fort. Was fehlt, ist ein "Killerprodukt", das den hohen Vertrauensvorschuss der Anleger rechtfertigen würde. Auch wenn die fundamentale Entwicklung stimmt: Aktionäre hoffen auf den nächsten großen Wurf.
Der angekündigte Einstieg ins Geschäft mit Drohnen war er offenbar nicht, der große Wurf. Auch die Zusammenarbeit mit Alphabet (Google), mit dem GoPro ein Sytem für 360-Grad-Videos entwickelt hat, überzeugt die Anleger kaum - die Talfahrt der Aktie ist derzeit nicht zu stoppen.

Woodman verliert Milliarden

Das hat nicht nur Einfluss auf die Unternehmensbewertung, sondern auch auf das Vermögen von Nick Woodman. Woodman hält 40 Prozent der GoPro-Anteile, eine Kursbewegung der Aktie wirkt sich also sehr deutlich auf sein Vermögen aus. Wie das Nachrichtenportal Bloomberg berichtet, hat der Absturz der Aktie den Manager 1,4 Milliarden Dollar gekostet - er ist heute 46 Prozent ärmer als noch zu Jahresbeginn.

Höchst bezahlter CEO

Um sein Auskommen sorgen muss sich der ehemalige Surfer aber nicht. Laut jüngsten Berechnungen beträgt sein Vermögen aktuell noch 1,63 Milliarden Dollar. 2014 hatte Woodman für seine Tätigkeit an der Konzernspitze 2014 rund 284,5 Millionen Dollar erhalten. Der Betrag wurde dem 39-jährigen in Aktien ausbezahlt - 4,5 Millionen Anteilsscheine hat er zum Jahresende zugesprochen bekommen. Komplett verfügen kann er über den dreistelligen Millionenzufluss aber nicht - die Anteilsscheine werden dem Manager monatlich ausbezahlt, über einen Zeitraum von mehreren Jahren hinweg. Sein Gehalt als CEO kommt auf diesen Betrag noch oben drauf, zudem dürfte Woodman auch von weiteren Nebenleistungen profitieren.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Stefano Tinti / Shutterstock.com, GoPro

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DatumRatingAnalyst
26.09.2018GoPro OutperformOppenheimer & Co. Inc.
09.01.2018GoPro NeutralWedbush Morgan Securities Inc.
09.01.2018GoPro SellDougherty & Company LLC
02.10.2017GoPro SellDougherty & Company LLC
31.07.2017GoPro Equal-WeightMorgan Stanley
DatumRatingAnalyst
26.09.2018GoPro OutperformOppenheimer & Co. Inc.
16.03.2017GoPro HoldStifel, Nicolaus & Co., Inc.
20.09.2016GoPro OutperformWedbush Morgan Securities Inc.
14.01.2016GoPro BuyDougherty & Company LLC
29.10.2015GoPro OverweightBarclays Capital
DatumRatingAnalyst
09.01.2018GoPro NeutralWedbush Morgan Securities Inc.
31.07.2017GoPro Equal-WeightMorgan Stanley
09.11.2016GoPro NeutralWedbush Morgan Securities Inc.
04.12.2015GoPro NeutralRobert W. Baird & Co. Incorporated
26.03.2015GoPro Equal WeightBarclays Capital
DatumRatingAnalyst
09.01.2018GoPro SellDougherty & Company LLC
02.10.2017GoPro SellDougherty & Company LLC
03.02.2017GoPro SellDougherty & Company LLC
03.02.2017GoPro UnderperformRobert W. Baird & Co. Incorporated
09.11.2016GoPro SellDougherty & Company LLC

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