Sentix-Konjunkturindex auf Elfjahrestief - Index für Euroraum auf Allzeittief
Der vom Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindex für Deutschland ist im April wegen der Corona-Pandemie auf ein Elfjahrestief gefallen.
Nach Mitteilung von Sentix fiel der Index auf minus 36,0 (März: minus 16,9) Punkte. Das war der niedrigste Stand seit März 2009. Der Index der Lagebeurteilung ging auf minus 59,3 (minus 13,3) Punkte zurück, den niedrigsten Wert seit Mai 2009. Der Index der Konjunkturerwartungen dagegen stieg auf minus 9,0 (minus 20,5) Punkte, was Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy jedoch nicht überbewertet wissen will. "Der Abwärtsdruck in der Erwartungskomponente lässt zwar merklich nach,... ein Turn-Around ist aber nur auszurufen, wenn mit Blick nach vorne die Erwartungen über Null ansteigen", schreibt er in der Veröffentlichung.
Der Konjunkturindex des Euroraums geht auf minus 42,9 (minus 17,1) Punkte zurück, was ein Allzeittief darstellt. Der Lageindex sinkt auf ein Allzeittief von minus 66,0 (minus 14,3) und der Erwartungsindex auf minus 15,8 (minus 20,0) Punkte. "Der Abriss erfolgt von einem negativen Vorwert von minus 14,3 (bereits rezessiv) auf minus 66 Punkte - die Situation ist daher als deutlich schlimmer als die im Jahr 2009 einzustufen", schreibt Hussy.
Die bisherigen Wirtschaftsprognosen unterschätzten den Schrumpfungsprozess. Die Rezession werde deutlich tiefer und länger gehen. Es ergebe sich ein enormer Revisionsbedarf in den ohnehin reduzierten Prognosen vieler Institute.
DJG/hab/sha
FRANKFURT (Dow Jones)
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