Infineon-Aktie stärker: Erwartungen im Schlussquartal übertroffen - dauerhaft mehr Wachstum erwartet
Der Chiphersteller Infineon hat im Schlussquartal dank eines Wachstums in allen Segmenten deutlich mehr verdient und umgesetzt.
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Die Aktionäre sollen eine höhere Dividende bekommen als im Vorjahr.
Das Segmentergebnis legte im Dreimonatszeitraum bis Ende September um gut ein Viertel im Vergleich zum Vorquartal auf 1,06 Milliarden Euro zu. Bei einem Umsatzplus von 15 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro ergab sich eine Marge von 25,5 Prozent. Hier hatten Analysten im Schnitt mit 983 Millionen Euro Segmentergebnis und 3,94 Milliarden Euro Umsatz gerechnet.
Netto erwirtschaftete Infineon 735 Millionen Euro nach 517 Millionen im Vorquartal und 464 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Im Gesamtjahr betrug der Nettogewinn 2,2 Milliarden Euro.
Die Aktionäre sollen eine Dividende von 32 Cent pro Aktie bekommen - 5 Cent mehr als im Vorjahr.
Für das erste Quartal 2022/23 peilt der Konzern rund 4,0 Milliarden Euro Umsatz und eine Segmentergebnismarge von etwa 25 Prozent an.
2022/23 prognostiziert der größte deutsche Chiphersteller 15,5 Milliarden Euro Umsatz - ein Plus von 9 Prozent - sowie eine operative Rendite - die sogenannte Segmentergebnismarge - von 24 Prozent.
Infineon rechnet mit dauerhaft mehr Wachstum - neues Werk geplant
Infineon will mit einem neuen Halbleiterwerk in Dresden eine starke Chip-Nachfrage aus den Bereichen Automobil-, Industrie- und IoT-Anwendungen sowie erneuerbaren Energien decken, die der Konzern als dauerhaft erachtet. Für 5 Milliarden Euro soll in der sächsischen Hauptstadt ein neues Werk hochgezogen werde, das im Herbst 2026 die Fertigung aufnehmen könnte, wie der größte deutsche Chip-Hersteller mitteilte.
Infineon hob angesichts der zunehmenden Dynamik in seinen Zielwerten die mittelfristigen Finanzziele an. Danach wird das Umsatzwachstum über den Zyklus hinweg auf Basis eines paritätischen Dollarkurses mit mehr als 10 Prozent (bislang: 9 Prozent plus) erwartet. Für die Segmentergebnismarge peilt Infineon künftig ein durchschnittliches Niveau von 25 Prozent nach bislang 19 Prozent an. Ein explizites Free-Cashflow-Ziel wird die bisher genannte Investitionsquote ersetzen. Vor großen Investitionen in Frontend-Gebäude ist ein Free-Cashflow von 10 bis 15 Prozent des Umsatzes das neue Ziel.
Die Investition in Dresden macht Infineon von "angemessener öffentlicher Förderung" abhängig. Bei voller Auslastung liegt das jährliche Umsatzpotenzial auf dem Niveau der Investition, also bei etwa 5 Milliarden Euro. Im neuen Werk sollen bis zu 1.000 neue hochwertige Arbeitsplätze entstehen.
Infineon soll moderne Chips an Opel-Mutter liefern
Der Chiphersteller Infineon soll moderne Siliziumkarbid-Chips (SiC) für den Opel-Mutterkonzern Stellantis liefern. Die beiden Unternehmen unterzeichneten eine entsprechende, allerdings noch nicht bindende Absichtserklärung, wie Infineon am Montag mitteilte. "Das potenzielle Beschaffungsvolumen und die Kapazitätsreservierung haben einen Wert von deutlich mehr als 1 Milliarde Euro", hieß es vom Unternehmen.
Die Lieferung der Halbleiter soll in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts erfolgen und an Zulieferer von Stellantis gehen. Siliziumkarbid erhöhe die Reichweite, Effizienz und Leistung von Elektrofahrzeugen, sagte Peter Schiefer von Infineon.
Aktuell bauen viele Chipkonzerne ihre Kapazitäten für SiC-Chips angesichts von Megatrends wie 5G-Mobilfunk und Elektromobilität stark aus. Sie sind kleiner als herkömmliche Siliziumchips, ermöglichen eine effizientere Energieleitung und halten hohe Temperaturen aus, was unter anderem für Schnellladetechnik große Vorteile bietet.
Im XETRA-Handel gewinnt die Infineon-Aktie zeitweise 7,77 Prozent auf 31,50 Euro.
/ruc/mis/DP/mis
NEUBIBERG (dpa-AFX) / Dow Jones Newswires
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