Inflationsdruck in Deutschland weiter rückläufig: Deutsche Erzeugerpreise nahmen auch im Dezember ab
Die jährliche Inflationsrate bei den deutschen Erzeugerpreisen hat im Dezember zum dritten Mal in Folge nachgelassen.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, stiegen die Preise auf der Erzeugerstufe um 21,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im November hatte die Rate 28,2 Prozent betragen und im Oktober 34,5 Prozent. Der Höchststand wurde im August und September mit jeweils 45,8 Prozent gemessen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten für Dezember mit einer Rate von 22,7 Prozent gerechnet.
Im Monatsvergleich sanken die Erzeugerpreise im Dezember um 0,4 Prozent und damit weniger stark als noch im Vormonat mit 3,9 Prozent. Der Rückgang im Dezember entsprach den Prognosen der befragten Ökonomen.
Der Hauptgrund für den Anstieg der Erzeugerpreise im Jahresvergleich ist weiterhin die Preisentwicklung bei Energie, bedingt durch den hohen Wägungsanteil der Energiepreise am Gesamtindex in Kombination mit außergewöhnlich hohen Preisveränderungen. Zudem stiegen, teilweise infolge der Preissteigerungen für Energie, auch die Preise für Verbrauchsgüter, Vorleistungsgüter, Gebrauchsgüter und Investitionsgüter deutlich an.
Die Energiepreise waren im Dezember im Durchschnitt 41,9 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei Energie hatten die Preissteigerungen für Erdgas in der Verteilung und für elektrischen Strom. Erdgas in der Verteilung kostete im Dezember 52,0 Prozent mehr als im Vorjahr. Strom kostete über alle Abnehmergruppen betrachtet 46,8 Prozent mehr.
Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise im Dezember 12,0 Prozent höher als im Vorjahr und blieben gegenüber November unverändert.
Im Jahresdurchschnitt 2022 stiegen die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte gegenüber dem Vorjahr um 32,9 Prozent. Das ist die höchste gemessene Veränderung im Jahresdurchschnitt seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Im Jahr 2021 waren die Erzeugerpreise um 10,5 Prozent gestiegen.
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)
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