Vermögensverwalter-Kolumne

Die Daimler-Aktie: Vom Stiefkind zum Börsenliebling

06.02.14 09:47 Uhr

Die Daimler-Aktie: Vom Stiefkind zum Börsenliebling | finanzen.net

In Zeiten niedriger Zinsen bleiben solide Standardwerte mit attraktiven Dividendenrenditen ein wichtiger Baustein im Rahmen einer klassischen, ausgewogenen Anlagestrategie.

Werte in diesem Artikel

von Claus Walter, Geschäftsführender Gesellschafter der Freiburger Vermögensmanagement GmbH

Sie bieten nicht nur Aussichten auf angemessene Kursgewinne, sie sind mit ihren Ausschüttungen auch ein kleines Trostpflaster für die mageren Zinserträge im Rentenbereich. Klar, dass bei der Suche nach solchen Blue Chips der Automobilsektor ins Auge gefasst werden muss. VW, BMW und Toyota waren in den vergangenen Jahren dabei die Lieblinge der Anleger und Vermögensverwalter - zu Recht, wie die Entwicklung der Kurse dieser Aktien zeigt.

Ein wenig beachtetes Stiefkind der Börsianer blieb dagegen die Daimler-Aktie - und auch das zu Recht. Denn der Stuttgarter Automobilbauer sah im Segment der Nobelmarken meist nur die Rücklichter der Konkurrenz - und das nicht einmal im Windschatten, sondern aus weiter Ferne. Gemessen an den Stückzahlen hat sich daran auch 2013 nichts geändert. Aber mit einem Rekordabsatz von 1,56 Millionen Fahrzeugen haben die Schwaben immerhin fast zu Audi (1,58 Millionen Fahrzeuge) aufgeschlossen.

Und so wie es aussieht, kann Daimler in den kommenden Jahren aus dem Windschatten heraus sogar zu einem Überholmanöver gegenüber der Konkurrenz ansetzen. Mehrere Gründe stimmen zuversichtlich, dass der Automobilbauer beim Wachstum einen Gang höher schaltet. So soll die neue C-Klasse, die mit einem wertigen und sportlichen Design sowie Technik aus der S-Klasse ausgestattet ist, endlich ein jüngeres Publikum ansprechen. Bei den SUVs haben die Mercedes-Ingenieure mit dem GLA außerdem die richtige Antwort auf den Mini SUV BMW X1 und den Audi Q3 gefunden.

Besonders blamabel für Daimler war in den vergangenen Jahren das Geschäft in China, wo das Wachstum bei den Nobelkarossen an den Stuttgartern fast spurlos vorüberging. Mit einer strategischen Beteiligung und einer Kooperation mit dem chinesischen Autobauer BAIC sowie mit 100 neuen Verkaufsstellen in diesem Jahr sind die Weichen auf höhere Absatzzahlen gestellt. Für zusätzliche Phantasie sorgt auch die Beteiligung am erfolgreichen amerikanischen Elektro-Sportwagen-Hersteller Tesla. So soll dessen Technik im stromgetriebenen Modell der B-Klasse zum Einsatz kommen.

Zweite Schwachstelle neben dem Vertrieb war auch die Rentabilität. Mit einer EBIT-Marge von rund sieben Prozent hinkte Daimler den deutschen Mitbewerbern im Premium-Segment, die es im Durchschnitt auf mehr als zehn Prozent bringen, deutlich hinterher. Das Sparprogramm von zwei Milliarden Euro pro Jahr, das jetzt deutlich früher als geplant abgeschlossen werden konnte, scheint auch hier die Kehrtwende einzuleiten.

Damit steht der Aufholjagd der Daimler-Aktie nichts entgegen. Angesichts der ehrgeizigen Pläne bleibt sie trotz des Kurszuwachses in den vergangenen Monaten auf dem aktuellen Niveau ein Kauf. Und selbst das Hoch von 77 Euro im Jahr 2007 muss nicht das Ende des Anstiegs bedeuten.

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Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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03.12.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) UnderweightBarclays Capital
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